Es ist zwar schon eine Weile her, dass in Landshut ein Bosnier zu einer Geldstrafe von 1000 Euro verurteilt wurde, weil er einen Angehörigen der Sicherheitswacht mit dem Götz-Zitat "Mich leckst am Arsch" beehrt hatte. Aber die Geschichte verrät immer noch viel über die Tücken der Sprache. Der Sicherheitsmann hatte den Bosnier vom Fahrrad gezerrt, weil jener in einem Fußgängerbereich geradelt war. Zwischen Verteidigung, Anklage und Richter entspann sich dann ein akademischer Dialog darüber, ob der Mann den Spruch beleidigend gemeint habe. Der Bosnier sagte, er habe nur der Obrigkeit seinen Respekt zum Ausdruck bringen wollen. Der Amtsrichter verfügte jedoch, dass nur ein Bayer das Sprachgefühl besitze, um beim Gebrauch des Götz-Zitats zwischen positiver Anmutung und grober Beleidigung unterscheiden zu können. Laut Gericht konnte dem Angeklagten diese feine Nuance des Dialekts keinesfalls geläufig sein.
Schimpfwörter-Debatte:Die Macht der bösen Worte
Lesezeit: 5 Min.

Schimpfen und Fluchen sind ein fester Bestandteil der menschlichen Existenz. Die Frage ist nur: Kann man im aufgeladenen Diskurs von heute überhaupt noch lospulvern, ohne jemanden zu diskriminieren?
Von Hans Kratzer, München

Oberbayern:Nachts allein auf der Zugspitze
Die Zugspitze ist Sehnsuchtsort für Alpinisten und Instagramer aus aller Welt. Doch in der Nacht gehört der Berg nur zwei einsamen Männern. Ein Besuch auf fast 3000 Metern Höhe.
Lesen Sie mehr zum Thema