Ausflugstipps für WeihnachtenNoch kein Geschenk? Wir wär’s mit einem Erlebnis für den Gabentisch?

Lesezeit: 7 Min.

Es funkelt und glitzert: Eine Bootsfahrt über den unterirdischen Salzsee im Salzbergwerk.
Es funkelt und glitzert: Eine Bootsfahrt über den unterirdischen Salzsee im Salzbergwerk. (Foto: Südwestdeutsche Salzwerke AG)

Langsam wird die Zeit knapp, um noch ein richtig gutes Geschenk zu besorgen. Aber wir hätten da einen Vorschlag: Kaufen oder basteln Sie eine Karte und verschenken Sie einen Ausflug. Wir haben da ein paar Tipps – für gutes und nicht so gutes Wetter.

Von den SZ-Autoren

Biathlon am Arber

So elegant wie bei der polnischen Profisportlerin wird es bei Amateuren nicht aussehen, die sich im Biathlon üben wollen.
So elegant wie bei der polnischen Profisportlerin wird es bei Amateuren nicht aussehen, die sich im Biathlon üben wollen. (Foto: OLIVIER CHASSIGNOLE/AFP)

Biathlon gehört zu den meistgesehenen Sportarten – am Fernseher. Bewunderung haben viele für die professionellen Athleten, die mit Puls 180 durch die Arenen hetzen, um dann in aller Seelenruhe das Kleinkalibergewehr anzusetzen und auf Scheiben zu schießen, die in 50 Metern Entfernung stehen. Wer immer schon mal probieren wollte, wie das funktioniert – in Bayrisch Eisenstein gibt es die Möglichkeit. Sepp Schneider, 15 Jahre lang Mitglied der Deutschen Nationalmannschaft, weist Laien in die Kombination von Langlauf und Schießen ein, entweder in einem kurzen Kurs oder über einen ganzen Tag.

Waffe laden, Punkt anvisieren, Luft anhalten, abdrücken – so in etwa ist der Ablauf. Und wenn dann das kleine schwarze Rund der Zielscheibe weiß wird, hat alles gepasst. Aber: Im Wettkampf müssen die Athleten das fünf Mal schnell hintereinander machen, im Stehend- und im Liegend-Anschlag. Und dabei ist die größte Kunst für Ungeübte, sich mit den schmalen Langlauf-Ski an den Füßen flach auf die schwarzen Matten um Schnee zu legen – und nach dem Schießen wieder aufzustehen.

  • Hohenzollernstadion
  • Arbersee 40, 94252 Bayerisch Eisenstein

Und wer länger im Bayerischen Wald unterwegs ist: Auch das Tierfreigehege am Lusen ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert – hier leben Luchse, Elche, Wölfe und sogar Bären. So sieht es aus im Freigehege im Nationalpark.

Salzbergwerk Berchtesgaden

Es funkelt und glitzert: Eine Bootsfahrt über den unterirdischen Salzsee
Es funkelt und glitzert: Eine Bootsfahrt über den unterirdischen Salzsee (Foto: Südwestdeutsche Salzwerke AG)

Ja, die Wände schmecken hier tatsächlich nach Salz. Kein Wunder eigentlich, doch bis ein Kind das glaubt, muss es halt mal selbst probieren. Das Salzbergwerk Berchtesgaden bietet die beste Gelegenheit dazu: Mit der Grubenbahn geht es in fünf Minuten 650 Meter tief ins Innere des Berges, gewandet in einen dunklen Overall – es ist kühl im Berg. Bei der Führung gibt es jede Menge interessante Fakten über die Geschichte des Bergbaus.

Das absolute Highlight aber, vor allem für die jüngeren Besucher: die 34 und 40 Meter langen Bergmannsrutschen. Die kürzere geht hinab in das Kaiser Franz Sinkwerk, die lange zum funkelnden Spiegelsee, über den man auch eine Floßfahrt machen kann. Praktische Hinweise: Kinderwagen und Rückentragen sind nicht zugelassen, stattdessen können vor Ort Bauchtragen ausgeliehen werden. Festes Schuhwerk ist empfohlen.

Walhalla

Die Ruhmeshalle hoch über der Donau.
Die Ruhmeshalle hoch über der Donau. (Foto: Gabriele Hanke/imago images/Hanke)

Es gibt Orte in Bayern, von denen hat man auch als Einheimischer schon viel gehört oder fährt oft vorbei. Und ist trotzdem noch nie dort gewesen. Für viele ist die Walhalla bei Regensburg so ein Ort. Dieser Ruhmestempel im griechischen Stil aus weißem Marmor hoch über der Donau wurde auf Wunsch des bayerischen Königs Ludwig I. erbaut. Er ließ den Tempel errichten, damit „alle Teutschen, welchen Stammes sie auch seyen, immer fühlen, daß sie ein gemeinsames Vaterland haben“. Die Ruhmeshalle sollte bedeutende Persönlichkeiten „teutscher Zunge“ sammeln, denn das einzige Verbindungsband der Deutschen war damals die gemeinsame Sprache.

Nach der Eröffnung im Oktober 1842 füllte sich der Ruhmestempel nach und nach mit den Büsten großer Deutscher, die jüngste war die des Physikers und Nobelpreisträgers Max Planck. 132 Plätze für Büsten und 64 für Tafeln gibt es – nicht gerade üppig angesichts der vielen Genies, die es bislang nicht geschafft haben, einen Platz neben Friedrich Barbarossa und Albrecht Dürer, neben Goethe und Sophie Scholl zu ergattern.

  • Walhalla
  • Walhallastraße 48, 93093 Donaustauf

Regensburg ist nicht weit weg von Donaustauf – wenn Sie hungrig werden bei so viel Kultur und toller Aussicht, hat Deniz Aykanat ein paar gute Tipps, wie man sich durch Regensburg schlemmen kann.

Die ZBH-Runde

Man kommt mit der Bahn auf den Blomberg - aber zu Fuß ist das Erlebnis ein schöneres.
Man kommt mit der Bahn auf den Blomberg - aber zu Fuß ist das Erlebnis ein schöneres. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Der Blomberg bei Bad Tölz ist weit über das Oberland hinaus ein bekanntes und beliebtes Ausflugsziel mit Sessellift, Rodelbahn und Berggasthaus. Der gerade mal 1248 Meter hohen Gipfel wird eingerahmt vom Heiglkopf (1205 Meter) und vom Zwiesel (1348 Meter). Die drei Berge, die ja eigentlich nur Vorberge sind, kann man zu einer schönen viereinhalb bis fünfstündigen Winterwanderung verbinden.

Los geht’s unten im Isartal am Parkplatz an der Waldherralm. Die Z(wiesel)B(lomberg)H(eiglkopf)-Runde führt links herum über die drei Gipfel. Wer sie gehen will, folgt den Wegweisern auf den Zwiesel. Rechtsherum führt der Weg als Erstes über den Heiglkopf. Dann spricht man aber von der HBZ-Runde. Egal, wie herum man die Runde geht, sie ist eigentlich nur zwischen Blomberg und Zwiesel überlaufen. Das hat damit zu tun, dass die Anstiege zum Teil sehr steil sind und zumindest zum Teil über recht wurzelige Pfade führen. Außerdem ist der Karrenweg zwischen Waldherralm und Heiglkopf bisweilen sehr matschig.

Dafür hat man auf den Almwiesen, über die es die meiste Zeit hinaufgeht, wunderschöne Ausblicke übers Isartal hinweg und hinüber zum Brauneck und zur Benediktenwand. Und erst recht oben am Zwiesel, auf dem es ein paar Bankerl gibt, die sogar in der kalten Jahreszeit begehrt sind. Und wer keine Lust auf den Rummel rund um den Blomberg hat, der steigt von Bad Heilbrunn aus übers Stallauer Eck (1213 Meter) auf den Zwiesel.

  • Startpunkt: Parkplatz an der Waldherralm
  • Wenn Sie die Route im Winter gehen wollen, informieren Sie sich über die Gegebenheiten und bringen gute Ausrüstung mit.

Reiserlift in Gaißach bei Bad Tölz

Im kleinen Ort Gaißach können sich Wintersportbegeisterte austoben - auch jenseits der großen Lifte.
Im kleinen Ort Gaißach können sich Wintersportbegeisterte austoben - auch jenseits der großen Lifte. (Foto: Sebastian Beck)

Angesichts immer schneeärmerer Winter kämpfen kleine Skigebiete zunehmend ums Überleben. Ein Verfechter des unaufgeregten Skivergnügens ist der Reiserlift in Gaißach bei Bad Tölz. Wer sich am Parkplatz des im Sommer stark frequentierten Wanderhotspots „Sonntraten“ vorbeiwagt, landet wenige Hundert Meter weiter an diesem Kleinod abseits der großen Touristenmassen.

Der Schlepplift ging 1968 in Betrieb, wird noch immer familiengeführt und ist gerade bei hiesigen Skiclubs und Hobbyfahrern äußerst beliebt – so denn genug Schnee liegt. Unabhängig davon ist das Lift/Hütten-Verhältnis aber überragend: Mit der Draxlalm und dem frisch renovierten Roisch’n Stüberl locken gleich zwei bewirtete Hütten zum Einkehrschwung. Und: Wenn der große Wintereinbruch doch noch kommt, wird sogar eine Langlaufloipe gespurt.

Mit Kindern in die Oase Steinerskirchen

Krippen sind derzeit in vielen Kirchen zu sehen - auch in der Wallfahrtskirche in Steinerskirchen. (Symbolbild)
Krippen sind derzeit in vielen Kirchen zu sehen - auch in der Wallfahrtskirche in Steinerskirchen. (Symbolbild) (Foto: Lennart Preiss/dpa)

Nicht nur, aber gerade zur Weihnachtszeit ist Steinerskirchen im Landkreis Schrobenhausen einen Ausflug wert. In der Wallfahrtskirche kann eine schöne und große Krippe bewundert werden, die nach einem Münzeinwurf mit Musik, Licht und sogar einem rauchenden Feuer vor allem Kinder zum Staunen bringt. Zudem verändert sie sich, erst am 24. Dezember findet dort das Jesuskind seinen Platz im Stall, zuvor ist die Herbergssuche zu sehen. Wer mit Kindern unterwegs ist, hebt sich dieses „Highlight“ aber besser für den Schluss einer kleinen Wanderung auf. Diese führt an einem kleinen Weiher vorbei, an Schafen, Streuobstwiesen und in den Wald hinein.

Man kann den Wanderwegen folgen oder sich selbst seine Route zusammenstellen, zwischen 1,5 Stunden bis drei Stunden kann so ein Winterspaziergang je nach Pausenlänge und Laufgeschwindigkeit der Kinder dauern. Zwischen-Highlights der Tour sind eine kleine Buddha-Statue, die allen Glatzköpfigen Mut machen kann. Man muss nur lange genug warten, dann wachsen einem Mooshaare. Dann noch die Friedensglocken, die aus Bomben des Zweiten Weltkriegs geschmiedet sind und die Maria-Statue, die an der Wallfahrtskirche zu finden ist. Vor allem die Schlange unter ihren Füßen interessiert Kinder meistens sehr. Einkehren kann man im Seminarhaus leider nicht, bodenständige Küche bietet aber etwa der Gasthof Bogenrieder im nahegelegenen Pörnbach.

  • Oase Steinerskirchen
  • Gasthof Bogenrieder, geöffnet von November bis Mitte April ab 17 Uhr, Essen ab 17.30 Uhr, Dienstag Ruhetag.

Luftmuseum Amberg

Die Rohrpost im Luftmuseum: Briefe werden hier mit Luft transportiert.
Die Rohrpost im Luftmuseum: Briefe werden hier mit Luft transportiert. (Foto: Marcus Rebmann)

Eines der kuriosesten bayerischen Museen befindet sich in einem der schönsten und ältesten Häuser an der Vils in Amberg, der Engelsburg aus dem 14. Jahrhundert. Drei Stockwerke, 650 Quadratmeter Ausstellungsfläche, alles auf Luft gebaut: Besucher können hier die Welt der Luft als eine Mischung aus Kunst, Kultur, Design und Technik erleben. Zu den interaktiven Exponaten gehören Luft-Flipper, ein fliegender Teppich, eine Luftdusche und eine Riech-Bar, die das Element Luft auf unterhaltsame Weise greifbar machen.

Ergänzt wird das Angebot durch eine Sammlung technischer Exponate wie Ventilatoren, Heißluftmotoren, Luftfilter und Druckluftgeräte – und der Luftorgel, die fast jedes Amberger Kind kennen dürfte. Denn auch für Schulklassen ist das Museum, das auf eine Initiative des Künstlers Wilhelm Koch zurückgeht, ein beliebtes Ziel.

Die Engelsburg ist nur eines der beeindruckenden Häuser in der übersichtlichen Amberger Innenstadt. Unsere Korrespondentin Lisa Schnell hat sich die Stadt genauer zeigen lassen – und ihre Tipps für ein Wochenende in Amberg hie raufgeschrieben.

Partnachklamm

Die Partnachklamm lässt sich zu jeder Jahreszeit begehen - es tropft hier immer von irgendwo her.
Die Partnachklamm lässt sich zu jeder Jahreszeit begehen - es tropft hier immer von irgendwo her. (Foto: Stephan Rumpf)

Die Partnachklamm ist zwar kein Geheimtipp, aber bei jedem Wetter ein lohnendes Ausflugsziel. Massive Felswände, tosendes Wasser, Wege, die in Tunneln und Galerien verlaufen, in denen größere Menschen nicht aufrecht stehen können. Bis in die Sechzigerjahre wurde die reißende Partnach dazu genutzt, das im Frühjahr weiter oben im Reintal geschlagene Holz mit der Kraft des Schmelzwassers ins Tal zu transportieren.

Wenn sich die Stämme verkeilten, mussten Männer in die Klamm steigen, um das Holz wieder zum Schwimmen zu bringen – eine gefährliche Aktion, der nicht selten tödlich endete. 1912 schon wurde die Schlucht bei Garmisch-Partenkirchen ein Naturdenkmal und ist seither auf ihren rund 700 Metern begehbar. Allerdings sollten Besucher immer festes Schuhwerk sowie warme und wasserfeste Kleidung tragen – denn ein Besuch ist selten trocken.

Seit dem Sommer gibt es in der Klamm eine neue Stufenhängebrücke, die eine Hangrinne am Südende überspannt. Wegen des großen Höhenunterschieds hat man sich für diese eher seltene Variante entschieden, sonst wäre eine Steigung von 23 Prozent zu bewältigen gewesen. Im Frühjahr 2024 erst war eine wohl mehr als 1000 Jahre alte Madonnen-Figur nach umfangreicher Restaurierung wieder an ihren angestammten Platz über den Fluten zurückgebracht worden.

  • Partnachklamm
  • Der nächstgelegene Parkplatz zur Partnachklamm ist der am Olympia-Skistadion Garmisch-Partenkirchen, er ist etwa 2,2 Kilometer entfernt vom Eingang zur Klamm
  • Karl-und-Martin-Neuner-Platz 1, 82467 Garmisch-Partenkirchen

Augsburger Puppenkiste

In der Ausgburger Puppenkiste ist auch in den Ferien was los.
In der Ausgburger Puppenkiste ist auch in den Ferien was los. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Unzählige Kinder sind mit Jim Knopf, Urmel aus dem Eis und dem Kater Mikesch aufgewachsen. Seit 1948 schon faszinieren die detailreich gestalteten Puppen und fantasievollen Inszenierungen Kinder, ihre Eltern und Großeltern. Untergebracht ist das Theater im historischen Heilig-Geist-Spital. Hier gibt es nicht nur die Vorstellungen zu sehen, sondern auch ein umfassendes Angebot rund um die Puppenkunst. Das 2001 eröffnete Museum „Die Kiste“ gibt mit seinen Ausstellungen einen Einblick in die Welt der Marionetten, dabei dürfen natürlich auch die Starts aus Fernseh-Zeiten nicht fehlen. Und: Sogar in einer Virtual-Reality-Produktion ist die Digitalsparte des Augsburger Staatstheaters schon auf die legendäre Puppenkiste getroffen. E.T.A. Hoffmanns „Sandmann“-Geschichte über den künstlichen Menschen ist so im Sommer erzählt worden.

In den Weihnachtsferien steht ein besonderes Programm für Familien auf dem Spielplan: In der zweiten Ferienwoche, vom 2. bis 5. Januar, wird der Märchenklassiker „Frau Holle“ aufgeführt. Parallel dazu gibt es die Sonderausstellung „Stop! Motion! Die Illusion der Bewegung“, die bis Ende Februar 2025 Figuren und Exponate aus der Welt des Trickfilms präsentiert.

Wenn Sie länger in Augsburg sind: Hier hat unser Korrespondent Florian Fuchs aufgeschrieben, welche Sehenswürdigkeiten sich anzuschauen lohnen.

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