Verkehrserziehung:Wie der neue „Radlführerschein“ Kinder sicherer machen soll

Ein Schüler hält den neuen Radführerschein in der Hand. Dieser begleitet die Schüler über ihre gesamte Grundschulzeit hinweg. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Eine Fahrradprüfung in der vierten Klasse – das war es bislang mit der Verkehrserziehung an bayerischen Schulen. Nun sollen Mädchen und Buben über die gesamte Grundschulzeit hinweg Kompetenzen für den Straßenverkehr erwerben.

Die bayerische Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) und Ministerpräsident Markus Söder (CSU) haben am Donnerstag das Konzept für den neuen „Radlführerschein“ an den Grundschulen im Freistaat vorgestellt. Nach dem neuen Konzept sollen die Kinder nicht nur wie bislang in der vierten Klasse die Jugendverkehrsschule absolvieren und am Ende eine theoretische und praktische Fahrradprüfung ablegen, sondern über die gesamte Grundschulzeit hinweg Kompetenzen für den Straßenverkehr erwerben.

So sollen insbesondere die „Schonraumübungen“ einen höheren Stellenwert erhalten. Damit ist gemeint, dass die Kinder noch häufiger auf speziellen Parcours – etwa auf Verkehrsübungsplätzen oder Pausenhöfen – üben sollen, ehe sie zur Fahrradprüfung antreten.

Auch die Eltern sollen mehr in die Verkehrserziehung eingebunden werden, hieß es. Ziel sei, dass sich Kinder im Straßenverkehr „sicher bewegen, Gefahren erkennen und Unfälle möglichst vermeiden können“. Dazu sei es wichtig, schon Vorschulkindern das Radfahren beizubringen.

Die Fahrradprüfung in der vierten Klasse hatte in der Vergangenheit immer mal wieder zu Diskussionen geführt. Zum einen, weil es eine steigende Zahl an Kindern gibt, die in der vierten Klasse gar nicht oder nicht sicher Fahrrad fahren können. Zum anderen stand auch die Prüfungssituation als solche in der Kritik, weil ein Nichtbestehen der theoretischen oder praktischen Prüfung endgültig war. Wiederholungsmöglichkeiten wie beim Pkw-Führerschein gibt es nicht.

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