Dialekt:Das Geheimnis von Neialwaraad

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Das niederbayerische Thurmansbang bietet im Winter immer ein besonderes Spektakel: das sogenannte Elefantentreffen. (Foto: Armin Weigel/dpa)

Viele bayerische Ortsnamen klingen im Dialekt fundamental anders. Dahinter verbirgt sich ein kulturgeschichtlicher Schatz, der in einem Großprojekt gehoben werden soll.

Von Hans Kratzer

Das sogenannte Elefantentreffen hat die im Landkreis Freyung-Grafenau gelegene Ortschaft Thurmansbang überregional bekannt gemacht. Seit Jahrzehnten reisen jeweils am letzten Januarwochenende Motoradfahrer aus ganz Europa hierher, um in winterlicher Umgebung zu zelteln und zu feiern. Kommt man bei dieser Gelegenheit mit Einheimischen ins Gespräch, dann fällt auf, dass diese nicht Thurmansbang sagen, sondern eher Turmaschbäng. Die Erfahrung, dass sich die schriftliche und die mündliche Form von bayerischen Ortsnamen unterscheiden, machte bereits der vormalige Reichskanzler Otto von Bismarck, als er im Juni 1892 mit dem Zug den Chiemsee-Hafen Prien erreichte. Eine von Ludwig Thoma überlieferte Anekdote besagt, Bismarck habe mit Blick auf die Stationstafel gesagt: "Aha! Prien!" Worauf ihn der Stationsvorsteher pflichteifrig im breiten Chiemgauerisch korrigierte: "Naa, Hoheit han z'Prean."

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