GesundheitOrganspenden in Bayern stagnieren – Wartelisten bleiben lang

Ein Organspendeausweis, aufgenommen im Gesundheitsministerium  (Symboldbild).
Ein Organspendeausweis, aufgenommen im Gesundheitsministerium  (Symboldbild). (Foto: Michael Kappeler/dpa)

Niere, Herz, Lunge: Viele Patienten in Bayern warten lange und viele vergeblich auf ein rettendes Spenderorgan. Ein zwischenzeitlicher Anstieg der Organspendezahlen hat sich nicht fortgesetzt. Die Politik sucht nach Lösungen.

Die Zahl der Organspenden in Bayern stagniert – nach einem deutlichen Plus 2024 ist sie nun eher wieder leicht rückläufig. Von Januar bis August dieses Jahres wurden im Freistaat 306 Organe gespendet, wie aus Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) hervorgeht. Im jeweiligen Vergleichszeitraum 2023 waren 254 und 2024 dann 320 Organe in Bayern entnommen und später bundesweit oder im Ausland transplantiert worden. Lebendspenden werden in dieser Statistik nicht mit erfasst.

Die Zahl der in Bayern transplantierten Organe lag zuletzt weiter etwas höher als die Zahl der hier gespendeten Organe: In den ersten acht Monaten dieses Jahres stieg die Zahl der Übertragungen auf 365, in den Vorjahreszeiträumen 2023 und 2024 waren es 320 beziehungsweise 345 gewesen.

SZ Bayern auf Whatsapp
:Nachrichten aus der Bayern-Redaktion – jetzt auf Whatsapp abonnieren

Von Aschaffenburg bis Berchtesgaden: Das Bayern-Team der SZ ist im gesamten Freistaat für Sie unterwegs. Hier entlang, wenn Sie Geschichten, News und Hintergründe direkt aufs Handy bekommen möchten.

Allerdings warten nach wie vor deutlich mehr Patientinnen und Patienten auf ein lebensrettendes Spenderorgan: Bayernweit standen Ende August 1047 Patientinnen und Patienten auf einer entsprechenden Warteliste, wie aus Daten der Vermittlungsstelle Eurotransplant hervorgeht. Mit Abstand die meisten von ihnen benötigen demnach eine Niere (797), 101 eine Leber, 101 ein Herz und 52 eine Lunge. 29 Patienten warten demnach auf eine Bauchspeicheldrüse.

Die Zahlen zeigen klar, dass noch deutlich mehr Organspenden nötig wären. Bislang können potenzielle Organspender ihre Entscheidung in einem Organspendeausweis oder im Organspenderegister dokumentieren. Die Politik sucht immer wieder nach Lösungen, dem Mangel an Spenderorganen zu begegnen. Am Freitag zum Beispiel brachten Nordrhein-Westfalen und sieben weitere Bundesländer einen Gesetzentwurf in den Bundesrat ein, nach dem künftig alle volljährigen Menschen in Deutschland als Organspender gelten würden, sofern sie dem nicht ausdrücklich widersprochen haben.

© SZ/DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Katholische Kirche
:Eine Frau in Kontakt mit Himmel und Erde

Laetitia Fech hat als Äbtissin das Kloster von Waldsassen in ihrer 30-jährigen Amtszeit zu einem kulturellen Zentrum der Oberpfalz ausgebaut. Doch wichtiger als der Erfolg ist ihr etwas anderes – die Suche nach der Unendlichkeit.

SZ PlusVon Sebastian Beck: Text & Fotos

Lesen Sie mehr zum Thema

  • Medizin, Gesundheit & Soziales
  • Tech. Entwicklung & Konstruktion
  • Consulting & Beratung
  • Marketing, PR & Werbung
  • Fahrzeugbau & Zulieferer
  • IT/TK Softwareentwicklung
  • Tech. Management & Projektplanung
  • Vertrieb, Verkauf & Handel
  • Forschung & Entwicklung
Jetzt entdecken

Gutscheine: