Süddeutsche Zeitung

Transitstreit:Dritte Spur für Grenzkontrollen eröffnet

Noch vor der Rückreisewelle zum bevorstehenden Ferienende in den ersten deutschen Bundesländern haben Bayerns Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU) und sein Salzburger Amtskollege Stefan Schnöll (ÖVP) am Montag eine dritte Spur für die laufenden Grenzkontrollen an der A 8 am Walserberg in Betrieb genommen. Der etwa zwei Kilometer lange Streifen soll flüssigere Kontrollen ermöglichen und so auch den Rückstau auf Salzburger Seite verkleinern.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte der Salzburger Landesregierung Anfang des Jahres den baldigen Bau in Aussicht gestellt. Weil sich zwischenzeitlich eine Verzögerung bis in den Herbst abzeichnete, hatten die Salzburger im Mai damit gedroht, alle ihre Ausfahrten für Stauvermeider zu sperren und diese stattdessen durch den Berchtesgadener Talkessel nach Deutschland zu leiten.

Der Landrat des Berchtesgadener Landes, Georg Grabner (CSU), hatte daraufhin eine Wendeschleife an der Bundesstraße asphaltieren lassen, um die Autos gleich wieder nach Salzburg zurückschicken zu können. Er verstehe gut, dass Salzburg seine Gemeinden vor dem Durchgangsverkehr schützen wolle, "aber dann muss für uns das Gleiche gelten", sagte Grabner. Er rechne aber nicht mehr damit, dass es zu einem solchen Ping-Pong-Spiel mit dem Reiseverkehr kommen wird. Salzburg hat inzwischen zwar einige Autobahnabfahrten gesperrt, aber mit der Aussicht auf die dritte Kontrollspur vorerst auf eine Umleitung Richtung Berchtesgaden verzichtet.

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SZ vom 30.07.2019 / kpf
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