Der Nachtfalter Chrysoclista gabretica gehört zu den absoluten Exoten. Nur dreimal wurde er bisher gesichtet. Nun aber sei der Kleinschmetterling im Naturpark Bayerischer Wald entdeckt und erstmals lebend fotografiert worden, teilte die Pressestelle der Nationalparkverwaltung in Grafenau mit. Wie viele seiner Art habe das Tier keinen deutschen Namen, nun aber ein hübsches Bild, das in der Nähe des Großen Falkensteins entstanden sei.
„Die Art gehört zur Familie der Grasminierfalter“, erklärt Ernst Lohberger. Zusammen mit weiteren Experten befasst er sich der Mitteilung zufolge intensiv damit, die Schmetterlingsvielfalt im Bayerwald zu erheben.
Der Falter sei erst 2005 im Böhmerwald entdeckt worden. Seitdem habe es zwei weitere Nachweise gegeben, einen in Tirol und einen in Südtirol. Bei der nun vierten bestätigten Sichtung habe Peter Lichtmannecker als Fachmann für Kleinschmetterlinge die Bestimmung übernommen. Zudem sei ihm das erste Lebendfoto des Tieres gelungen.
Der zierliche Falter bringt es den Angaben zufolge gerade mal auf rund einen Zentimeter Flügelspannweite, ist dafür aber sehr hübsch anzusehen. „Es wird vermutet, dass sich die Raupe, ähnlich wie bei den nächsten Verwandten unter der Borke von Baumstämmen entwickelt“, erläuterte Lichtmannecker. Die Falter aus der Gruppe der Parametriotinae lebten wie ihre Raupen versteckt und seien schwer nachzuweisen. Wie häufig diese Schmetterlinge vorkämen und wie weit sie verbreitet seien, darüber könne man nur spekulieren.