Süddeutsche Zeitung

Bayern:Mit dem Frühling kommen Zecken

Das Risiko einer Infektion steigt wegen der milden Temperaturen

Milderes Wetter und Vogelgezwitscher lassen erahnen: Der Frühling kommt. Viele Menschen zieht es nun wieder mehr ins Freie. Doch mit der Wärme kommen die Zecken. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums beginnt die Zeckensaison eigentlich erst später, doch bei milden Temperaturen können die Krabbeltiere auch jetzt schon aktiv sein. Zwei Menschen sind dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zufolge in diesem Jahr schon an Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) erkrankt. Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) wirbt deshalb dafür, sich gegen diese Virusinfektion impfen zu lassen.

Die Zahl der FSME-Risikogebiete hatte sich zuletzt erhöht: Mit den Landkreisen Landsberg am Lech und Garmisch-Partenkirchen (Oberbayern) sowie der Stadt Kaufbeuren (Schwaben) sind nun 91 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte FSME-Risikogebiet. 2018 gab es laut LGL bayernweit 224 FSME-Fälle. Zudem besteht durch Zecken die Gefahr einer Infektion mit Borreliose, gegen die es keinen Impfschutz gibt. Borreliose führt laut Robert-Koch-Institut zu Symptomen wie Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen. Monate oder Jahre nach der Infektion kann eine Gelenkentzündung hinzukommen. Die Zecke muss allerdings mehr als zwölf Stunden saugen, bevor der Erreger übertragen wird. Das heißt: Je früher das Krabbeltier entdeckt und entfernt wird, desto besser.

Im vergangenen Jahr tauchte in Deutschland eine Zecke vermehrt auf, die eigentlich in den Trocken- und Halbtrockengebieten von Afrika, Asien und Südeuropa beheimatet ist: die Hyalomma. Ein Tier der Gattung Hyalomma marginatum entdeckte eine Frau in Halfing im Landkreis Rosenheim, wie Peter Hagedorn vom Robert-Koch-Institut erklärte. Die Frau habe das ungewöhnlich große Tier mit auffällig gestreiften Beinen eingefangen und an das Institut geschickt. Hagedorn untersuchte und identifizierte das Tier. Es gehörte nicht zu den besonders gefährlichen Arten der Hyalomma.

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Quelle:
SZ vom 18.03.2019 / dpa
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