Max Gründner liebt den Gassenhauer "Wahnsinn" von Wolfgang Petry. Insbesondere die Passage "Hölle, Hölle, Hölle". Stundenlang kann er sich in seinem Zimmer Schlager anhören. Volksmusik ist auch gut. Gäbe es kein Corona, dann würde Max Gründner (die Namen aller Familienmitglieder wurden geändert) jetzt gerade im oberbayerischen Geretsried in den Oberland Werkstätten für Menschen mit Behinderung Einzelteile für eine Lüftungsanlage zusammensetzen. Er kann es gar nicht mehr abwarten, wieder anzufangen. "Arbeit, Arbeit", hören seine Eltern seit Wochen von ihm. Mehr noch aber will ihr Sohn zurück ins Heim, zu den Menschen, mit denen er schon seit 2014 zusammenlebt. Durch die neuen Lockerungen der Corona-Auflagen kann Max Gründer nun darauf hoffen, bald wieder mit seinen Freunden im Heim zusammen zu sein.
Menschen mit Behinderung in der Corona-Krise:"Arbeit, Arbeit"
Menschen mit Behinderung brauchen einen geordneten Tagesablauf. Den finden sie insbesondere durch die Arbeit in den Werkstätten.
(Foto: imago/argum)Keine Struktur, keine Freunde: Menschen mit Behinderung hatten während des Lockdowns von Heimen und Werkstätten oft große Probleme. Die Lockerungen geben ihnen und ihren Familien jetzt neue Perspektiven.
Von Dietrich Mittler
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