Memmingen:Tierschützer blockieren Lederfabrik

Zwei Greenpeace-Aktivisten landeten 2020 mit ihren Gleitschirmen auf dem Dach des Fleischwerkes des Branchenführers Tönnies in Rheda-Wiedenbrück und rollen ein Transparent mit der Aufschrift ´Schluss mit dem Schweinesystem!» aus. (Foto: Guido Kirchner/dpa)

Tierrechtsaktivisten kritisieren immer wieder Deutschlands größten Fleischkonzern Tönnies. Dieser plant nun die Übernahme einer bayerischen Lederfabrik. Aktivisten stören mit einem Protest den Betrieb.

Tierschützer haben mit einer Sitzblockade vor einer Memminger Lederfabrik gegen den Fleischkonzern Tönnies und dessen geplanter Expansion protestiert. Insgesamt etwa 15 bis 20 Aktivisten blockierten in den frühen Morgenstunden zwei Zufahrten der bisher dem niederländischen Konzern Vion gehörenden Fabrik, wie die Polizei mitteilte. Hierbei wurde der Betrieb gestört. Organisiert wurde der Protest von der Gruppe „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“, wie die Tierschützer selbst mitteilten.

Die Teilnehmer hätten sich zum Teil angekettet und vor einer Zufahrt Äpfel ausgeschüttet, sagte ein Polizeisprecher. Wegen der Blockade konnten demnach zwei Lkw die Zufahrten nicht passieren. Die Polizei will nach Angaben des Sprechers deswegen ein Ermittlungsverfahren wegen Nötigung in zwei Fällen aufnehmen. Tönnies ist Deutschlands größter Fleischkonzern und will mehrere Rinderschlachthöfe und dazugehörige Standorte von Vion übernehmen, darunter auch die Lederfabrik in Memmingen.

Von Tierschützern wird Tönnies seit Jahren kritisiert. 2020 war das Unternehmen wegen schlechter Arbeitsbedingungen und eines Corona-Massenausbruchs mit über 1500 Infizierten in einer seiner Fabriken in die Negativ-Schlagzeilen geraten.

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