Als ihre Stimme ein Mal sehr angeschlagen war, machte Sabine Glück-Beer im Unterricht nur noch Handzeichen. Sie hielt das Heft hoch, das die Kinder aufschlagen sollten und zeigte auf die Dokumenten-Kamera, mit der sie ein Arbeitsblatt an die Wand projektierte. Die Schüler, eine gemischte Gruppe aus Dritt- und Viertklässlern, folgten ihr gebannt. „Das hätte auch schiefgehen können“, sagt die Direktorin der Grundschule Neukirchen im Berchtesgardener Land. So aber war es eine faszinierende Erfahrung, die sie bestärkte, insgesamt weniger im Unterricht zu sprechen. „Wir Lehrer neigen dazu, die Schüler zuzutexten“, sagt sie. Als Pädagoge habe man einfach häufig das Bedürfnis, alles ganz genau zu erklären. Das aber ermüde nicht nur die Schüler, sondern auch die eigenen Stimmbänder – und damit das wichtigste Werkzeug, das Lehrer haben.
Projekt fördert Achtsamkeit für die Stimme„Wir Lehrer neigen dazu, die Schüler zuzutexten“
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Keine andere Berufsgruppe erkrankt so häufig an den Stimmbändern wie Lehrer. Wie eine App der Uni Regensburg ihnen helfen soll - und warum Schweigen manchmal die beste Lösung ist.
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