Landwirtschaft:Streit um Bio-Förderung

Ein Kartoffelroder bei der Ernte auf einem Acker nahe Straubing. (Foto: Armin Weigel/dpa)

CSU und Freie Wähler bleiben dabei: Programm für eine vielfältige Fruchtfolge auf den Äckern wird gestrichen.

Es bleibt dabei: Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) streicht den Biobauern ein lukratives Förderprogramm. Am Mittwoch lehnten CSU und Freie Wähler im Agrarausschuss des Landtags einen Antrag der Grünen für die Beibehaltung des Programms ab. Die Grünen-Abgeordnete Mia Goller zeigte sich enttäuscht. „Nicht nur die Bauern sind auf gute, gesunde Böden angewiesen. Sondern wir alle, für den Schutz des Trinkwassers zum Beispiel oder als Vorsorge gegen Hochwasser“, sagte sie. „Deshalb ist dieses Programm wichtig und muss fortgesetzt werden.“

Mit dem Programm wurde der Aufbau vielfältiger Kulturen auf den Äckern unterstützt und so der Humusaufbau in der Landwirtschaft verbessert, damit die Felder langfristig fruchtbar bleiben. Betriebe, die daran teilnahmen, verpflichteten sich, auf höchstens einem Fünftel ihrer Äcker stark humuszehrende Früchte wie Kartoffeln, Mais oder Zuckerrüben anzubauen und mindestens 40 Prozent mit sogenannten Humusmehrern, vor allem mit Kleegras, zu bestellen. Dafür bezahlte ihnen der Freistaat 340 Euro je Hektar und Jahr.

Das Programm, das es erst seit zwei Jahren gab, wurde extrem gut angenommen. Kaniber begründete die Streichung unter anderem damit, dass die Ziele, die man damit verfolgt habe, bereits „tausendfach übererfüllt“ seien. Bei den Landwirten stößt die Streichung auf massive Kritik. Der Vorsitzende der Landesvereinigung ökologischer Landbau (LVÖ) spricht sogar von einem „Schlag ins Gesicht der Biobauern“. Die Grünen wollen sich nicht mit der jetzigen Ablehnung ihres Antrags zufriedengeben, sondern ihn laut Goller die Sache noch einmal im Landtagsplenum thematisieren.

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