Buchvorstellung:Ilse und die Detektive

Plenarsitzung des bayerischen Landtags

Bei Erfolg werde es sicher einen zweiten Band des neuen Kinderbuchs geben, verspricht Ilse Aigner. (Archivbild)

(Foto: dpa)

Ilse Aigner stellt ein Kinderbuch über den Landtag vor. Junge Spürnasen ermitteln darin einen Gemäldediebstahl im Maximilianeum. Dabei gäbe es auch einige reale Mysterien aufzuklären.

Glosse von Johann Osel

Lesen unterhält, Lesen bildet. Man muss da gar nicht so weit gehen wie der Lyriker Günter Kunert, der von Deutschlehrern oft zum Kronzeugen gemacht wird: "Bücherlesen ist vonnöten, soll euch nicht die Dummheit töten. (...) Ohne Bücher seid ihr Tröpfe, sogar Holz- und Wasserköpfe!" Nein, auch der Unterhaltungswert des Lesens soll nicht verschwiegen werden, gerade in der Corona-Zeit. Was bleibt denn sonst? Das Fernsehen sendet Wiederholungen, Kinos und Bühnen sind wieder mal dicht. Durchaus Kurzweil freilich bietet das politische Theater im Landtag. Auch wenn's da mitunter kindisch zugeht, ließ sich das aber bisher kaum kindergerecht vermitteln.

Abhilfe kommt nun eben aus dem Maximilianeum und bringt alles unter einen Hut. Präsidentin Ilse Aigner hat am Mittwoch das erste Kinderbuch des Landtags präsentiert. "Falscher Alarm" - die "Isar-Detektive", eine Adaptation der "Alster-Detektive" der Hamburger Bürgerschaft. Aigner stellte das Projekt mit Autorin Anja Janotta und Illustrator Stefan Leuchtenberg vor. Das Buch liegt nicht im Handel, sondern kann beim Landtag kostenlos bestellt werden, auch als Klassensatz. Kinder sollen dadurch "Freude am Lesen gewinnen und zugleich etwas über den bayerischen Landtag erfahren.

Das Buch ist so unterhaltsam geschrieben, dass es zeigt: Politische Bildung kann Spaß machen", sagte Aigner. Zugleich empfahl sie Vorlesen als sinnvollen Zeitvertreib in der Pandemie. Es geht um einen Kriminalfall, die Detektive Elias, Metti, Balu und Flo (um die zwölf Jahre alt) ermitteln, als im Maximilianeum während eines Feueralarms ein Gemälde gestohlen wird. Sie lernen das Parlament kennen - und lösen natürlich den verzwickten Fall, gestärkt durch Krapfen aus der Landtagskantine.

Aigner strahlte bei der Buchpräsentation, als sei sie Ehrenmitglied der Kinderbande. Ilse und die Detektive, frei nach Kästner. Bei Erfolg werde es sicher einen zweiten Band geben, versprach sie. Zu ermittelnde Mysterien gäbe es ja reichlich: Wo sind die Mitwirkungsrechte des Parlaments bei der Corona-Politik der vergangenen Monate geblieben? Warum riecht es auf der Fraktionsetage der AfD so oft nach Bratfett? Und was wird nur aus der Bayern-SPD? Manchem Rätsel aber werden wohl selbst die pfiffigsten Spürnasen nicht auf den Grund gehen können.

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