Gesundheit:KKH: Zahl der Krankheitstage weiter gestiegen

Die Zahl der Krankheitstage ist einer Auswertung der KKH zufolge weiter gestiegen. (Foto: Bernd Weißbrod/dpa)

Die Zahl der gemeldeten Krankheitstage bei Beschäftigten in Bayern steigt weiter. Die Krankenkasse KKH sieht dafür zwei Gründe – und warnt vor Druck vom Arbeitgeber.

Die Zahl der Krankentage bei bayerischen Beschäftigten befindet sich laut einer Auswertung der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) weiter auf einem Höchststand. Für das vergangene Jahr 2024 verzeichnet die KKH 189 Krankmeldungen pro 100 Mitglieder – und damit noch zwei mehr als 2023. Im Vergleich zu 2021 bedeutet dies nach KKH-Angaben einen Anstieg um fast das Doppelte. Damals waren es noch 97 Fälle pro 100 Erwerbstätige.

Auch im Vor-Corona-Jahr 2019 reichten KKH-Mitglieder im Süden mit 113 Fällen noch deutlich weniger Atteste ein als aktuell. Die Krankenkasse sieht zwei Gründe für die hohen Zahlen: Einer sind psychische Leiden. Die Fehlzeiten wegen Diagnosen wie etwa Anpassungsstörungen, Depressionen und chronischer Erschöpfung stiegen 2024 im Vergleich zum Vorjahr noch einmal an – von deutschlandweit 387 Tagen pro 100 Mitglieder auf 392 Tage. Das sei der höchste Stand seit Beginn der KKH-Erhebung im Jahr 2017, teilte die Krankenkasse in München mit.

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Der zweite Grund ist ein technischer: mit der Einführung der elektronischen Krankschreibung werden Krankmeldungen automatisch an die Krankenkassen weitergeleitet. Druck vom Arbeitgeber beispielsweise durch eine derzeit diskutierte Absenkung der Lohnfortzahlung gleich zu Beginn eines Krankheitsfalls oder die Wiedereinführung des Karenztages seien kontraproduktiv, sagte die KKH-Arbeitspsychologin Antje Judick. Auch die zunehmende Misstrauenskultur in Unternehmen könne sich auf die Gesundheit auswirken.

Trotz der hohen Zahl an Krankmeldungen liegt Bayern 2024 im Bundesländervergleich auf dem vorletzten Platz, nur in Baden-Württemberg (184 Fälle pro 100 Mitglieder) war die Zahl noch geringer. Die höchste Zahl verzeichnete Mecklenburg-Vorpommern mit 230 Fällen, der Bundesdurchschnitt liegt aktuell bei 206 Fällen.

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