Hunderttausende Kraniche machen sich zurzeit auf den Weg in den Süden – und viele überfliegen dabei inzwischen auch Bayern. In diesem Jahr scheine diese Flugroute besonders stark frequentiert zu sein, teilte der Naturschutzverband LBV in Hilpoltstein mit. Warum sich diese Zugroute so etabliert habe, sei nicht eindeutig klar. Vermutlich seien viele Faktoren dafür verantwortlich.
Seit 2008 steigt dem LBV zufolge die Zahl der Kraniche an, die entlang des Alpennordrands ziehen. Diese kommen demnach von Ungarn über Österreich, queren Südbayern in west-südwestlicher Richtung, fliegen entlang der Alpen weiter über Baden-Württemberg und die Schweiz, um dann im Süden Frankreichs zu rasten. Dabei orientierten sie sich über Bayern an den großen Flüssen.
Bereits am Wochenende seien im Süden Bayerns große Trupps der Vögel gesichtet worden, sagte LBV-Expertin Miriam Hansbauer. Doch auch in den nächsten Wochen gebe es gute Chancen, diese zu beobachten – vor allem entlang der großen Flüsse wie Isar oder Lech. An ihrer v-förmigen Flug-Formation und den trompetenartigen Rufen seien diese leicht zu erkennen.
Lange Zeit galt der Kranich laut LBV in Bayern als ausgestorben. 2002 wurde erstmals wieder ein Brutpaar in der Oberpfalz entdeckt. Inzwischen konnte sich ein kleiner Bestand wieder etablieren.