Es soll ein Weckruf mit Blick auf das Waldsterben sein: Rund 120 Naturschützer haben in Oberfranken auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam gemacht. Im Frankenwald bei Ludwigsstadt (Landkreis Kronach) stellten sich die Aktivisten in gelben und grünen Jacken und T-Shirts auf eine große Kahlfläche zwischen abgestorbene Bäume, um auf die Dimensionen des Waldsterbens hinzuweisen. Sie hielten gelbe Banner hoch: "Klima retten" und "Wald schützen" war darauf zu lesen.

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Die Klimakrise sei längst in Bayern angekommen, die Wälder ächzten unter der Hitze und Trockenheit, sagte der Vorsitzende des Bundes Naturschutz (BN), Richard Mergner. Der aktuelle Regen sei nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Der Zustand vieler Wälder sei "absolut besorgniserregend". Das "Waldsterben 2.0" im Frankenwald sei ein Vorgeschmack dessen, was allen Wäldern in Bayern bei ungebremster Klimakrise drohe. Zugleich kritisierte der Verbandsvorsitzende, das Klimaschutzgesetz der Staatsregierung sei nichts als heiße Luft. "Mit einem Gesetz, welches auf Empfehlungen und Freiwilligkeit, statt verbindliche Maßnahmen und Kontrollmechanismen setzt, werden wir unseren Beitrag zur Rettung der Wälder nicht leisten können."
Der BN-Ehrenvorsitzende Hubert Weiger nannte den Waldumbau essenziell. Der Schlüssel hierfür sei neben der Wiederbewaldung von Kahlflächen vor allem die Verjüngung der Wälder mit klima-resilienten heimischen Baumarten wie Weißtanne, Buche und Eiche. Für Wiederbewaldung und Waldverjüngung fordert der BN höhere Abschussquoten bei Reh und Hirsch