Süddeutsche Zeitung

Gesundheit:Bayern zahlt künftig für Kinderwunschbehandlungen mit

Ein unerfüllter Kinderwunsch ist für viele Paare belastend - und die Behandlung sehr teuer. Ab November können sie dafür mehrere tausend Euro Zuschuss vom Freistaat bekommen.

Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch greift der Freistaat künftig finanziell unter die Arme. Gemeinsam mit dem Bund werde die Staatsregierung ab dem 1. November Kinderwunschbehandlungen teils mit mehreren Tausend Euro unterstützen, wie Bayerns Familienministerin Carolina Trautner (CSU) am Donnerstag mitteilte. "Jedes Kind ist etwas Großartiges und ein Gewinn für unsere Gesellschaft." Ein unerfüllter Kinderwunsch könne für viele Paare eine starke Belastung sein.

Bei der ersten bis vierten Behandlung der In-Vitro-Fertilisation (IVF) sowie der Intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) werden demnach künftig verheiratete und nicht verheiratete Paare mit gemeinsamem Hauptwohnsitz in Bayern gefördert. Die IVF, auch als Befruchtung im Reagenzglas bekannt, soll bei den ersten drei Behandlungen mit je bis zu 800 Euro, bei der vierten Behandlung mit bis zu 1600 Euro bezuschusst werden. Für die ICSI, bei der das Spermium direkt in die Eizelle eingespritzt wird, gebe es dreimal bis zu 900 Euro und bei der vierten Behandlung bis zu 1800 Euro.

Die Kinderwunschbehandlung könne in Bayern oder einem angrenzenden Bundesland durchgeführt werden, der Zuschuss werde je zur Hälfte vom Bund und vom Freistaat übernommen. Förderanträge können Paare ab nächster Woche über das "Zentrum Bayern Familie und Soziales" stellen. Bayern ist das zehnte Bundesland, in dem es Förderungen für Kinderwunschbehandlungen gibt. Das Familienministerium schätzt, dass fast jedes zehnte Paar in Deutschland zwischen 25 und 59 Jahren ungewollt kinderlos ist.

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