Religion und Brauchtum:Gottes queere Heerschar

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Ein Schutzengel führt Kinder über eine Brücke. Kitschgemälde wie dieses hingen in vielen deutschen Wohn- und Schlafzimmern. Der Druck stammt aus der Zeit um 1900. (Foto: Heinz-Dieter Falkenstein/Imago)

An Allerheiligen haben wieder die Engel als Außendienstler des Himmels Hochkonjunktur. Der Glaube an sie ist in der Bevölkerung fest verankert – auch bei jenen, die mit der Kirche nichts am Hut haben.

Von Hans Kratzer, München

In einer Ortschaft im Schwäbischen sind neulich zwei kleine Buben mit Bobbycars auf einer abschüssigen Nebenstraße hin- und hergeflitzt, der Opa beobachtete die Rennfahrer ganz unaufgeregt. Auf der Straße herrschte kaum Verkehr, aber als Passant wurde man angesichts der Szenerie doch ein bisserl nervös. Wenn jetzt ein Auto um die Kurve fährt? „Ach“, sagte der Großvater, „da passiert nichts, die Kinder haben ja alle einen Schutzengel.“ Ist das wirklich so? Ein siebenjähriges Mädchen aus Landshut hatte zuvor jedenfalls keinen Schutzengel. Auf dem Schulweg wurde es beim Überqueren einer Straße totgefahren. Ein tragisches Schicksal, in dem auch die Botschaft steckt, dass im Straßenverkehr nicht immer ein Schutzengel zur Stelle ist. Auch wenn es im Alten Testament (Psalm 91) einen Satz gibt, der Besseres verheißt: „Gott hat für dich seine Engeln entsandt und ihnen befohlen, dich zu behüten auf all deinen Wegen.“

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