Die umstrittenen Flutpolder zum Hochwasserschutz entlang der Donau sollen kommen. Das bayerische Kabinett beschloss am Dienstag die Umsetzung eines entsprechenden Vorschlags von Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler).
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte: "Wir wollen da keine Zeit verlieren." Glauber hatte sich auf eine Studie des Landesamtes für Umwelt (LfU) vor allem an den umstrittenen Standorten Eltheim und Wörthhof im Landkreis Regensburg sowie Bertoldsheim (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) gestützt. Demnach sind die Polder beim Hochwasserschutz ohne Alternative.

Unwetter in Bayern:Sturmschäden bei Traunstein und Rosenheim
In Oberbayern sind nach Gewitterstürmen wieder Dächer abgedeckt und Bäume umgefallen - und der Kirchturm in Halfing schien einsturzgefährdet. Die Bilder.
Die Polder trügen entscheidend dazu bei, donauabwärts liegende Gebiete auch bei Extrem-Hochwassern zu schützen. Söder sagte nun lediglich, die beiden Polder Wörthhof und Bertoldsheim sollten als letzte kommen.
Kritik von Naturschützern und Landwirten
Flutpolder sind Rückhaltebecken, die im Fall eines drohenden Hochwassers geflutet werden und so erhebliche Wassermassen aus den Flüssen nehmen. Insgesamt geht es um eine Flutpolder-Kette mit - nach der vorgelegten Studie - den neun Standorten Leipheim, Helmeringen, Neugeschüttwörth, Bertoldsheim, Riedensheim, Großmehring, Katzau, Wörthhof-groß und Öberauer Schleife.
Die Polder-Kette würde bei Extrem-Hochwassern etwa 120 000 Menschen besser schützen. Naturschützer und Landwirte bevorzugen allerdings dezentrale, naturnahere Lösungen.