Oberpfalz:Neun Jäger infizieren sich mit Hasenpest

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Auch der Lebensraum des Feldhasen soll verbessert werden. (Foto: dpa)

Gemeinsam gejagt, gemeinsam im Krankenhaus: Angesteckt haben sich die Männer wohl, als sie den Tieren die Felle abzogen. Nun befinden sich acht von ihnen auf der Isolierstation.

Von Andreas Glas, Schwandorf

Bei Nabburg (Kreis Schwandorf) haben sich offenbar neun Jäger mit der sogenannten Hasengrippe infiziert. "Im Moment ist es noch ein Verdacht, aber die Vermutung ist sehr naheliegend", sagte am Mittwoch Hans Prechtl, Sprecher des Schwandorfer Landratsamts. Acht Jäger befinden sich demnach seit Sonntag auf der Isolierstation des Amberger Krankenhauses. Ein weiterer Jäger habe sich am Dienstag ebenfalls zur Behandlung in die Klinik begeben. Dessen Zustand sei derzeit nicht bekannt, sagte Prechtl, den anderen acht Jägern gehe es aber wieder besser. Sie könnten bereits an diesem Donnerstag entlassen werden.

Angesteckt haben sich die Männer wohl nach einer Jagd in der letzten Oktoberwoche, als sie den toten Hasen die Felle abzogen, sie ausnahmen, wuschen und verpackten, um das Fleisch zu verkaufen. Von den geschossenen Hasen waren vier bereits verkauft worden, als der Verdacht auf Hasengrippe festgestellt wurde. Drei davon habe man zurückholen können, sagte Prechtl. Wo der vierte Hase abgeblieben ist, sei unklar. Laut Landratsamt besteht aber keine Ansteckungsgefahr, sofern der Käufer das Fleisch gut durchbrate.

Wird die Hasenpest rechtzeitig erkannt, ist sie mit Antibiotika gut und schnell heilbar. Bleibt die Krankheit unbehandelt, kann sie tödlich enden. Die Symptome ähneln zunächst denen einer Grippe: Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen. Der Erreger findet sich auch in Kaninchen, Eichhörnchen, Mäusen und Ratten. Menschen infizieren sich meist durch Kontakt mit den Tieren; die Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

Der Fall in Nabburg ist insofern bemerkenswert, da zuletzt bei Menschen in Bayern 13 Fälle pro Jahr gemeldet wurden - und nun auf einen Schlag neun. Dennoch sieht das Landratsamt keinen Grund zur Panik. "Eine Epidemie ist nicht zu erwarten", sagt Sprecher Prechtl. Er rät Jägern dazu, Wildtiere nur mit Einmalhandschuhen anzufassen und Masken zu tragen, da eine Ansteckung auch über die Atemwege möglich ist. Für Spaziergänger bestehe keine Gefahr, wenn sie Abstand zu Wildtieren halten.

© SZ vom 08.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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