Süddeutsche Zeitung

Bayern und Israel:Jugendliche erinnern an das Olympia-Attentat

Jugendliche aus Bayern und Israel wollen an das Attentat auf die israelische Mannschaft bei den Olympischen Spielen in München vor 50 Jahren erinnern. "Bis heute stellt dieser Terrorangriff einen tiefen Einschnitt in die Geschichte Israels dar", sagte die Konsulin von Israel, Oshrat Shamni, laut Mitteilung des Bayerischen Jugendrings (BJR) vom Donnerstag. Es sei daher ein wichtiges Anliegen, die Erinnerung an das Attentat wachzuhalten und dessen Bedeutung auch jungen Generationen zu vermitteln. Gemeinsam mit dem israelischen Generalkonsulat und dem BJR hat die Stiftung Jugendaustausch Bayern deshalb das Förderprogramm "50 Jahre Olympia: Die olympischen Spiele von München und das Attentat auf die israelische Delegation - bayerisch-israelische Jugendbegegnungen 2022/23" entwickelt. Gegründet wurde die Stiftung im vergangenen Jahr von der bayerischen Staatsregierung. Sie gibt dem BJR für den Jugendaustausch 200.000 Euro. Der BJR kündigte an, dass man mit dem Geld Initiativen finanzieren wolle, bei denen sich junge Leute aus Bayern und Israel gemeinsam mit den olympischen Spielen von 1972 und dem israelfeindlichen Attentat auseinandersetzen. Eine der geförderten Initiativen ist der Jugendaustausch zwischen München und Be'er Sheva, der auch von der evangelischen Kirchengemeinde Heilig-Geist im Olympiadorf mitorganisiert wird. 24 Jugendliche aus beiden Ländern sollten sich zunächst in München und dann in November Be'er Sheva treffen. An beiden Orten sollten die jungen Leute in binationalen Gruppen Fernsehbeiträge zum Thema Olympia produzieren. Geschult wurden sie dafür vom Bayerischen Rundfunk. "Der Jugendaustausch zwischen bayerischen und israelischen Jugendlichen leistet einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen Antisemitismus", sagte Europaministerin Melanie Huml (CSU). Am 5. September 1972 überfielen palästinensische Terroristen die israelische Mannschaft im Olympischen Dorf in München. Zwei Athleten wurden dabei getötet. Bei der missglückten Befreiungsaktion am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck kamen neun weitere Israelis, fünf Terroristen und ein bayerischer Polizist ums Leben. Die Olympischen Spiele wurden kurz unterbrochen, dann aber weitergeführt.

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