Bahnverkehr:Mann klammert sich bei Tempo 282 an ICE fest

In Zügen, wie dem ICE, darf nicht geraucht werden, Raucherpausen auf dem Bahnsteig sind im Einzelfall aber auch nicht ohne Tücke. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Am Bahnhof kurz eine Zigarette rauchen: Das ist für einen Mann in Bayern gründlich schiefgegangen. Als die Türen zugehen, beginnt eine lebensgefährliche Fahrt mit jähem Ende – und kurioser Begründung.

Nach einer etwas zu langen Raucherpause hat sich ein Schwarzfahrer in Bayern bei Tempo 282 außen an einen ICE geklammert. Wie die Bundespolizei mitteilte, war der 40-Jährige ohne gültiges Ticket in München in den Zug in Richtung Lübeck gestiegen und wollte am Bahnhof in Ingolstadt eine Raucherpause einlegen.

Als die Türen schlossen, sei der Mann auf eine Halterung zwischen zwei Wagen gesprungen und habe sich dort an Kabelsträngen festgehalten. So sei er außen am Zug mit einer Höchstgeschwindigkeit von 282 Kilometern pro Stunde über die Schnelltrasse in Richtung Nürnberg gefahren – bis die Bundespolizei den ICE außerplanmäßig im oberbayerischen Kinding anhalten ließ. Als Grund für seine abenteuerliche Fahrt habe der Mann angeführt, er habe sein Gepäck nicht allein im Zug weiterreisen lassen wollen.

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Der Mann sei bei der lebensgefährlichen Aktion „erstaunlicherweise“ unverletzt geblieben, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Gegen den 40-Jährigen werde nun wegen Erschleichens von Leistungen ermittelt. Außerdem erwarte ihn ein Verfahren wegen „einer betriebsstörenden Handlung“ – was aber nur als Ordnungswidrigkeit gelte.

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