NS-Geschichte:Der Friedhof der Täter

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Auf dem Friedhof in Hofkirchen sind mindestens 369 SS-Angehörige bestattet. Beim alljährlichen Gedenken der Opfer des Zweiten Weltkrieges wurde das bislang nicht erwähnt. (Foto: Imago)

Seit 1959 gedenken Landräte, Bundeswehr und Bürger auf dem Soldatenfriedhof im niederbayerischen Hofkirchen der Opfer des Zweiten Weltkriegs. Recherchen der SZ zeigen, dass dort aber auch Hunderte, zum Teil hochrangige SS-Männer begraben liegen. Wie kann das sein?

Von Patrick Wehner

Raimund Kneidinger tritt ans Rednerpult. Hinter dem Passauer CSU-Landrat stehen dunkel gekleidete Bürgermeister aus der Gegend, ein Alt-Landrat, viele Bundeswehrvertreter, Pfarrer. Es ist ein Sonntag Mitte November. Volkstrauertag. Deutschlandweit wird der Opfer von Krieg und Terror gedacht. So auch in Hofkirchen. Wie jedes Jahr seit 1959 soll hier auf dem Soldatenfriedhof speziell auch an die Toten des Ersten und Zweiten Weltkriegs erinnert werden. Es ist ein eingespieltes Ritual mit Trommelschlägen, Deutschlandlied und Bayernhymne, vorgetragen von der örtlichen Kapelle. Vielleicht zu eingespielt.

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:Das große Verschweigen

Jedes Jahr gedenken Politiker am Soldatenfriedhof Hofkirchen der Opfer des Zweiten Weltkriegs - dabei liegen dort auch 369 SS-Mitglieder. Einer von ihnen: der Sturmscharführer Karl Jochum. Ein Mann, der für den Betrieb des KZ Dachau entscheidend war, wie SZ-Recherchen nun zeigen.

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