Wenn man derzeit einen Symbolort für den Streit um den Hochwasserschutz in Bayern nennen sollte, dann dürfte die Wahl sehr wahrscheinlich auf Dinkelscherben fallen. Der 6800-Einwohner-Ort im Landkreis Augsburg wurde vom zurückliegenden Juni-Hochwasser schlimm getroffen. Die Zusam hatte die Gemeinde komplett überschwemmt. Die Schäden belaufen sich auf mindestens 50 Millionen Euro. Dabei hätte Dinkelscherben schon längst vor so einer Katastrophe geschützt sein können. Denn es gibt schon lange Pläne für das Rückhaltebecken Siefenwang, das so eine Katastrophe verhindern soll. Auch die Baugenehmigung wurde schon vor elf Jahren erteilt. Doch die Verhandlungen mit den Grundbesitzern stockten bis zuletzt, weil eine Erbengemeinschaft und zwei Einzelbesitzer den Preis nicht akzeptieren wollten, den ihnen der Freistaat für ihre Flächen bot. Die anderen knapp hundert Grundbesitzer, die von den Plänen betroffen sind, haben längst in das Angebot des Freistaats eingewilligt.
Landkreis Augsburg:Nach jahrelangem Stillstand – Einigung bei Hochwasserschutz-Projekt
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Das schwäbische Dinkelscherben ist vom Juni-Hochwasser schlimm getroffen worden. Nun ist endlich der Durchbruch für ein Rückhaltebecken gelungen, das seit Jahren geplant ist und solche Katastrophen verhindern soll. Der Fall ist exemplarisch für ganz Bayern.
Von Christian Sebald, Dinkelscherben
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