Wetter in Bayern:Dauerregen lässt Hochwassergefahr steigen, füllt aber Grundwasser auf

Wetter in Bayern: Der Dauerregen hat in Bayern zuletzt zu hohen Flusspegeln und Überschwemmungen geführt, wie hier vor einigen Tagen an der Donau und Niederbayern. Derzeit sind vor allem oberbayerische Landkreise betroffen.

Der Dauerregen hat in Bayern zuletzt zu hohen Flusspegeln und Überschwemmungen geführt, wie hier vor einigen Tagen an der Donau und Niederbayern. Derzeit sind vor allem oberbayerische Landkreise betroffen.

(Foto: Bernd März/Imago)

In mehreren Landkreisen Südbayerns warnen die Behörden vor Überschwemmungen. Doch der Regen hat auch etwas Gutes.

Die aktuellen Regenfälle sorgen nach Einschätzung von Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) "für eine Erholung im Grund- und Oberflächenwasser". Der Regen helfe der Natur und der Landschaft, sagte Glauber am Mittwoch in München. Angesichts der zuletzt gestiegenen Flusspegel und der damit verbundenen Hochwassergefahr in Südbayern sagte er: "Wir behalten bayernweit die Situation genau im Blick." Die Behörden arbeiteten eng zusammen, um drohende Hochwasserlagen zu erkennen.

Der Hochwassernachrichtendienst Bayern berichtete am Mittwoch von "leichten Ausuferungen im Mangfall-Einzugsgebiet sowie an der Loisach, der Sur und der Zusam". Offizielle Warnungen vor Ausuferungen und Überschwemmungen gab es am Vormittag für die Landkreise Landsberg, Starnberg, Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach, Rosenheim und Passau. In den kommenden Tagen sei mit "rückläufigen Wasserständen" zu rechnen, da der Regen abziehe.

Die Folgen des Klimawandels seien trotz der vorübergehenden Erholung der Grundwasserreserven herausfordernd, sagte Glauber. Das Thema Wasserversorgung habe in Bayern oberste Priorität. "Unser Ziel ist Wassersicherheit in allen Landesteilen auch in Zukunft." Die Staatsregierung arbeite gezielt daran, die Wasserversorgung im gesamten Freistaat dauerhaft sicherzustellen. "Die öffentliche Wasserversorgung hat dabei immer Vorrang vor anderen Nutzungen", sagte der Minister. Zuletzt hatte es in Bayern immer wieder Debatten um die kommerzielle Nutzung natürlicher Vorkommen gegeben.

Zum Ende des sogenannten hydrologischen Winterhalbjahrs wurden laut Glauber normale bis feuchte Verhältnisse festgestellt. Die Grundwasserstände füllen sich in den Monaten November bis April. Wegen der niedrigen Temperaturen verdunstet deutlich weniger Niederschlag als im Sommerhalbjahr, auch die meisten Pflanzen benötigen weniger oder gar kein Wasser. Entsprechend kommt mehr Niederschlag beim Grundwasser an.

In Nordbayern summierte sich der Niederschlag des hydrologischen Winterhalbjahrs auf 381 Millimeter pro Quadratmeter, in Südbayern waren es 403 Millimeter pro Quadratmeter. In Bayern weisen laut Umweltministerium derzeit 22 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen und Quellen niedrige oder sehr niedrige Grundwasserstände auf - gegenüber rund 65 Prozent im März. In den tieferen Grundwasser-Stockwerken zeigen 55 Prozent der Messstellen Niedrigwassersituationen - gegenüber rund 70 Prozent im März. Vor allem in Nordbayern habe sich die Niedrigwassersituation im Grundwasser nach den ergiebigen Regenfällen im März und April zum Teil entspannt.

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