"Die Hochschulen", sagt Walter Schober, "haben die ersten Monate des Jahres intensiv daran gearbeitet, Anträge zu schreiben." Auch die Technische Hochschule (TH) Ingolstadt, die Schober leitet, hat einen Antrag geschrieben, ein "sehr umfangreiches Paket": mit Anlagen gut 500 Seiten stark, voll mit Forschungsprojekten und Publikationslisten. Viel Papierkram, aber er könnte sich lohnen. Denn sollte dem Antrag stattgegeben werden, könnte man künftig nicht nur in Ingolstadt studieren, sondern auch in ausgewählten Fächern den Doktor machen - dank einer Gesetzesänderung, die es TH und Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HaW) erlaubt, eigenständig Promotionen durchzuführen. "Das wird sicherlich eine große und spürbare Änderung", sagt Schober, der auch dem bayerischen Hochschulverband vorsteht. Aber: "Wir brauchen das Promotionsrecht auch, um im Forschungsbereich zu wachsen."
Forschung in Bayern:Den Doktor kann man bald auch an der Hochschule machen
Die Technische Hochschule in Ingolstadt ist besonders forschungsstark in den Bereichen Ingenieurswissenschaften und künstliche Intelligenz/Informatik - etwa beim autonomen Fahren.
(Foto: Technische Hochschule Ingolstadt)Auf direktem Wege zur Promotion? Das ging in Bayern bislang nur an den Universitäten. Laut einem neuen Gesetz soll das zukünftig auch an Hochschulen möglich sein. Dort versprechen sie: Einen "Doktor light" werde es nicht geben.
Von Maximilian Gerl, Ingolstadt/München
Lesen Sie mehr zum Thema