In eigener Sache:Geldspenden nach Bericht über Rentnerin

Ein Dutzend SZ-Leserinnen und Leser aus ganz Deutschland solidarisieren sich mit einer 81-jährigen Niederbayerin, der das Geld für Heizöl fehlt.

Von Patrick Wehner

Am Montag erreichte die Bayernredaktion ein Anruf, wie es ihn nur selten gibt. Klaus Lehner, ein Protagonist aus einer kürzlich erschienenen Geschichte, wollte dringend etwas sehr Positives mitteilen. Doch eins nach dem anderen.

Am vergangenen Freitag veröffentlichte der Bayernteil der SZ einen Text über steigende Heizölpreise und wie sehr diese viele Menschen vor finanzielle Herausforderungen stellen. Dazu begleiteten wir den Heizöllieferanten Klaus Lehner aus dem niederbayerischen Egglham auf seiner Tour zu Kundinnen und Kunden.

Eine von ihnen, die 81-jährige Lieselotte Zaha, trifft die Verdreifachung des Heizölpreises besonders hart. Mit ihrer Rente konnte Zaha auch in der Vergangenheit nur Öl für wenige Wochen oder Monate kaufen. Und das meist auch nur mit der Hilfe des Heizöllieferanten Lehner, der es ihr immer wieder unkompliziert möglich machte, die Bezahlung der Rechnung auf mehrere Monate zu strecken. Auch wenn er selbst nicht viel finanziellen Spielraum hat, um Menschen wie Lieselotte Zaha auszuhelfen. Mit der neuerlichen Verteuerung des Heizöls nun drohte ihr aber ein kaltes Haus im Winter.

Seit Veröffentlichung des Textes haben sich ein Dutzend Leserinnen und Leser aus ganz Deutschland bei Lehner gemeldet und ihre Hilfe für die verwitwete Zaha angeboten. "Das ist wirklich Wahnsinn, die Leute rufen von überall her an. Die Hilfsangebote reichen von 100 bis 1000 Euro. Ein Mann hat sogar gefragt, was es kosten würde, ihr den ganzen Tank vollzumachen", erzählte Lehner am Telefon. Die Hälfte der angekündigten Überweisungen sind schon auf Lehners Konto angekommen. Für dieses Geld bringt er Zaha nun Heizöl. Ob es komplett über den Winter reicht, weiß er noch nicht, es sehe jedenfalls bislang gut aus.

Lehner selbst sagt, dass die Anrufe ihn sehr überrascht haben. "Man hört und liest oft, dass die Leute nicht mehr solidarisch sind, dabei stimmt das offensichtlich nicht. Die Leute helfen schon zusammen." Lieselotte Zaha selbst erfuhr von Lehner am Wochenende von den vielen Anrufen und Angeboten der Leserinnen und Leser. "Sie war total happy, begeistert und wirklich sehr gerührt", sagt Lehner.

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