Sudetendeutsche:Verlorene Heimat

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Fritz Veits besucht das Grab seines Vaters in Volary. Es ist das einzige, was heute noch an sein früheres Leben in dem Ort erinnert. (Foto: Lisa Schnell)

An Allerheiligen besucht Fritz Veits das Grab seiner Familie in Tschechien. Einst war das sein Zuhause, dann wurden er und seine Angehörigen vertrieben. Über die große Frage, ob Vergebung möglich ist.

Von Lisa Schnell

Fritz Veits blickt vom Fuß des Friedhofshügels hoch zur weißen Kapelle und dann runter auf seinen Rollator. Irgendwie doch steiler, als gedacht. Aber es ist Allerheiligen und er will da hoch. Also setzt sich Veits mit seinen 92 Jahren auf den Rollator, seine Schwiegertochter nimmt die Griffe in die Hand, gut festhalten. Sie schiebt, er schnauft, noch ein bisschen, ein wenig, an den Grabsteinen vorbei, überall tschechische Namen, und dann stopp an dem einen mit dem deutschen Namen. "Familie Franz Veits" steht da. Fritz Veits liest die goldenen Lettern, er sieht das Bild seines Vaters. Und er lächelt.

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