Wirtschaft:Länger warten auf die Handwerker

Wirtschaft: Jeder Handgriff muss sitzen: Gute Handwerker sind gefragt, aber derzeit schwer zu kriegen.

Jeder Handgriff muss sitzen: Gute Handwerker sind gefragt, aber derzeit schwer zu kriegen.

(Foto: Catherina Hess)
  • Kunden in Bayern müssen durchschnittlich mehr als zehn Wochen auf die Handwerker warten.
  • Der Umsatz der bayerischen Handwerksbetriebe ist allein von April bis Juni um fast sechs Prozent gestiegen - auf 32 Milliarden Euro.
  • Fast alle Betriebe bewerten ihre Lage als gut oder befriedigend.

Von einer schwächeren Konjunktur ist im bayerischen Handwerk noch nichts zu spüren, im Gegenteil: Die Kapazitätsauslastung habe einen neuen Rekord erreicht, teilte der bayerische Handwerkstag (BHT) am Mittwoch in München mit. Weil es so viel zu tun gibt "und die Nachfrage unverändert kräftig ist", müssten Kunden - außer im Notfall - durchschnittlich 10,4 Wochen auf die Auftragserfüllung warten. Gegenüber dem Vorjahr sei damit der Auftragsbestand noch einmal um 0,2 Wochen gestiegen.

Entsprechend gut beurteilten die bayerischen Handwerksbetriebe zuletzt ihre wirtschaftlichen Aussichten. Im Zeitraum von April bis Juni stieg der Umsatz um fast sechs Prozent auf 32 Milliarden Euro. 94 Prozent der vom Verband befragten Betriebe in Bayern bewerteten ihre Lage als gut oder befriedigend. Nur sechs Prozent sahen sich in einer schlechten Verfassung.

83 Prozent der bayerischen Handwerksbetriebe erwarten in den kommenden Monaten gleichbleibende Geschäfte, elf Prozent rechnen sogar mit einer Verbesserung. Für das Gesamtjahr erwartet BHT-Präsident Franz Xaver Peteranderl ein Umsatzplus von fünf Prozent. Auch bei der Beschäftigung gab es trotz Fachkräftemangels Zuwächse. Ende Juni waren fast 950 000 Menschen im Handwerk tätig, gut ein Prozent mehr als vor Jahresfrist.

Von April bis Juni investierten zudem die bayerischen Handwerker etwa 975 Millionen Euro in neue Maschinen, Fahrzeuge, IT und Anlagegüter. "Während die Gesamtwirtschaft schwächelt, sichert der Aufschwung im Handwerk Arbeits- und Ausbildungsplätze ab", sagte Peteranderl. Es sei daher an der Zeit, dass die Politik einmal Danke sage und "das Handwerk von Bürokratie entlastet, die berufliche Bildung konsequent fördert und Steuern und Abgaben senkt".

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