Anfrage:Söders Großelterntag kostet 260 000 Euro

Großvater mit Enkelkind am Starnberger See, 2016

Bayern hat bislang als einziges Bundesland einen Großelterntag eingeführt.

(Foto: Florian Peljak)

Das geht aus einer Antwort auf eine Anfrage der FDP im Landtag hervor. Die Opposition wirft der Staatsregierung Verschwendung von Steuergeldern vor.

Mehr als 260 000 Euro hat die Staatsregierung ausgegeben, um den von Ministerpräsident Markus Söder neu ersonnenen Großelterntag zu etablieren. Das geht aus einer Anfrage an das Familienministerium hervor, die der FDP-Abgeordnete Helmut Kaltenhauser initiiert hat. Eine Viertelmillionen Euro sei "kein Pappenstiel". "Das ist wirklich herausgeschmissenes Geld", kommentiert Kaltenhauser die Antwort.

Bei dem neu eingeführten Ehrentag für Großeltern handele es sich um eine reine PR-Maßnahme. Auch er schätze die Leistung von Großeltern, allerdings habe ein Ehrentag "keine große Wirkung". Das meiste Geld, mehr als 180 000 Euro, wurde für das Schalten von Anzeigen zum Großelterntag in mehreren bayerischen Tageszeitungen ausgegeben. Die Kostenvoranschläge für eine Veranstaltung im Schloss Nymphenburg beliefen sich laut Sozialministerium auf 80 000 Euro. Zusammen mit geladenen Familien feierte die bayerische Staatsregierung dort den ersten Großelterntag.

Etwa 2000 Euro kostete die Produktion eines Social-Media-Spots. Der Großelterntag reiht sich ein in familiäre Ehrentage wie den Mutter- oder den Vatertag. In Deutschland ist Bayern das einzige Bundesland, in dem er eingeführt wurde.

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