Landwirtschaft:Offizieller Startschuss für die Weinlese in Franken

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Der Bürgermeister von Hammelburg Armin Warmuth, die 66. Fränkische Weinkönigin Lisa Lehritter, die Weinprinzessin von Hammelburg Ramona Schum und der bayerische Staatssekretär Sandro Kirchner stehen mit gepflückten Weintrauben zwischen Weinreben, am Tag der Eröffnung der Fränkischen Weinlese. (Foto: Julien Becker/dpa)

Das durchwachsene Wetter der vergangenen Tage mit vielen Niederschlägen hat den Reifefortschritt der Trauben etwas ausgebremst. Der ein oder andere Winzer dürfte mit der Lese daher noch warten.

Bis die Trauben als Wein im Bocksbeutel landen, müssen sich die Fans noch ein paar Monate gedulden – aber erntereif sind viele mittlerweile: In Franken beginnt die Hauptweinlese. Den offiziellen Startschuss gab Innenstaatssekretär Sandro Kirchner (CSU) in Hammelburg (Landkreis Bad Kissingen) und schnitt die ersten Reben händisch von den Stöcken. Ob per Hand oder Maschine – in den nächsten Wochen wird nun der Großteil der Trauben geerntet und im Keller veredelt. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) hatte den alljährlichen Termin krankheitsbedingt kurzfristig absagen müssen.

Hinsichtlich der Qualität von Silvaner, Müller-Thurgau und Co rechnet der Fränkische Weinbauverband mit einem hochwertigen Jahrgang. „Unsere fränkischen Winzer haben im arbeitsreichen Weinjahr sehr gut auf die Wettereinflüsse reagiert“, sagte Frankens Weinbaupräsident Artur Steinmann. Es habe ausreichend geregnet, und die derzeit kühleren Temperaturen nachts begünstigten die Aromareife.

In Franken gibt es etwa 2900 Winzerfamilien. Einige haben bereits in den vergangenen Wochen die ersten Trauben von Sorten wie Ortega und Müller-Thurgau für den Federweißer geerntet. Nun geht es an Silvaner, Riesling und Bacchus für die lagerfähigen Weine. Franken ist mit 98 Prozent der rund 6300 Hektar Anbaufläche das wichtigste Weinanbaugebiet in Bayern. Insgesamt werden jährlich etwa 400 000 Hektoliter Wein zwischen Aschaffenburg und Bamberg erzeugt.

2024 war für die Winzer ein sehr arbeitsintensives Jahr. Viele beklagten im Frühjahr Frostschäden, dazu kam später besonders viel Regen. Der sorgte für starkes Rebenwachstum, die Winzer mussten häufiger Laub schneiden als in anderen Jahren. Es drohten Pilzerkrankungen wie der Falsche Mehltau (Peronospora). Frankenwein wird vielfach im Bocksbeutel abgefüllt. Dafür gelten strenge Kriterien: eine bestimmte Punktzahl bei der amtlichen Qualitätsweinprüfung und ein Mindest-Mostgewicht von 72 Grad Oechsle. Künftig wird es auf den Weinflaschen neue Informationen für die Verbraucher geben: Kalorien, Fett, Zucker - die neuen Nährwert-Etiketten gelten für den Jahrgang 2024. Hintergrund ist eine EU-Rechtsänderung, die die Nährwert-Angaben auch beim Wein vorsieht.

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