Auf dem Hof von Günther Felßner (CSU), Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, wurden im März bei einer Kontrolle Mängel festgestellt. Das hat das Landratsamt Nürnberger Land auf SZ-Anfrage bestätigt. Anlass sei der Hinweis einer Tierschutzorganisation gewesen, sagte Sprecher Christian Stegmaier. Felßners Hof sei daraufhin am 21. März unangekündigt vom zuständigen Veterinäramt kontrolliert worden. Bei dieser Kontrolle, sagte der Sprecher, seien „gering- bis mittelgradige“ Mängel festgestellt worden. Zunächst hatte der Spiegel über die Kontrolle berichtet.
Nach Angaben des Amtssprechers lagen in „Teilen der Laufställe geringgradige Mängel“ vor. Beanstandet wurde dabei „Einstreu und Entmistung“. Bei einzelnen Tieren seien zudem „gering- bis mittelgradige Mängel“ hinsichtlich der „tierärztlichen Versorgung“ festgestellt worden. Zudem sei ein „geringgradiger Mangel in der Bauweise am Futtertisch der Kälberbox“ festgestellt worden.

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Jene Mängel seien der Familie Felßner sowohl mündlich als auch schriftlich mitgeteilt worden. Nach Angaben des Amtes hat sich Felßner daraufhin umgehend bei der Behörde gemeldet. Er habe sogar darum gebeten, den auf den 26. März datierten Kontrolltermin um einen Tag vorverlegen zu lassen.
Felßner teilte der SZ am Dienstagabend mit, er habe Verbesserungsvorschläge innerhalb weniger Stunden umgesetzt. Ein abschließendes Ergebnis der Kontrolle liege ihm nicht vor. Der beanstandete Stall werde derzeit umgebaut. Der Vorgang habe keine Auswirkung auf seine Entscheidung gehabt, nicht mehr für das Amt des Bundesagrarministers zur Verfügung zu stehen: „Einzig und alleine ausschlaggebend für meine Entscheidung war und ist, dass es Übergriffe auf meine Familie und unseren Hof gegeben hat. Um meine Familie zu schützen, sah ich mich gezwungen, meine Bereitschaft als Bundeslandwirtschaftsminister bereitzustehen, zurückzuziehen.“
Am 25. März hatte Felßner seinen Verzicht auf das Amt erklärt und dies vor allem mit einer Protestaktion von radikalen Tierschützern auf seinem Hof begründet.