Oberpfalz:„Die wahren Verlierer dieses Bürgerbegehrens sind alle Opfer von Vergewaltigung und Missbrauch“

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Der Streit um die Georg-Zimmermann-Straße in Eslarn ist nach einem Bürgerbegehren entschieden. Doch die Konflikte im Ort sind dadurch nicht geheilt. (Foto: Lisa Schnell)

In Eslarn wird eine Straße weiterhin nach einem Missbrauchstäter benannt sein. Ein Gespräch mit Bürgermeister Reiner Gäbl über Ignoranz, Spaltung und die Folgen der Entscheidung.

Interview von Patrick Wehner, Eslarn

Es ist kein guter Tag für Reiner Gäbl und seine Mitstreiter. Lange hat der SPD-Bürgermeister im oberpfälzischen Markt Eslarn darum gekämpft, dass die Georg-Zimmermann-Straße umbenannt wird. Der aus Eslarn stammende Regensburger Diözesanpriester Georg Zimmermann (1916-1984) saß wegen Kindesmissbrauchs im Gefängnis und steht im Verdacht, sich auch nach der Haft an mehreren Kindern vergangen zu haben. In seiner Heimatgemeinde, wo der Geistliche von 1973 an seinen Ruhestand verbrachte, war er jedoch weiter ein angesehener Mann. Zweimal hatte der Gemeinderat für die Umbenennung der Straße gestimmt, am vergangenen Sonntag jedoch entschieden sich 57,7 Prozent der Bürgerinnen und Bürger dafür, den Straßennamen beizubehalten. Was ist da los in Eslarn?

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Kommentar von Katja Auer

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