Süddeutsche Zeitung

Bayern:Erste Skigebiete kapitulieren vor dem Schnee

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Geschlossene Pisten statt Fahrspaß bei weißer Pracht: Am Dienstag wurden in Bayerns Skigebieten zahlreiche Lifte und Pisten gesperrt. Der Grund: ausgerechnet der viele Schnee, der in den vergangenen Tagen niederging. So waren im Gebiet Brauneck bis auf drei kleine Tallifte alle Pisten und Anlagen geschlossen. "Auf den Bäumen liegt mittlerweile extrem viel und schwerer Schnee", sagte eine Sprecherin des Skigebiets. "Da besteht die Gefahr, dass die Bäume umknicken und auf Pisten und Lifttrassen fallen. Wie lange die Anlagen geschlossen bleiben, können wir nicht abschätzen; es soll ja weiterschneien."

Auch in den Skigebieten Spitzingsee und Sudelfeld fahren nur noch vereinzelt kleine Lifte in den unteren Lagen. Neben der Schneelast auf den Bäumen wird der Wind immer mehr zum Problem in den Skigebieten. So hieß es an der Zugspitze am Vormittag wegen des starken Winds: "kein Skibetrieb".

In Garmisch hingegen waren am Mittag die meisten Lifte und Abfahrten geöffnet. "Im Moment trifft sich jeden Morgen eine Lawinenkommission, die entscheidet, ob und wo Schnee weggesprengt werden muss", sagte eine Sprecherin des Skigebiets Garmisch-Classic. "Wie es in den kommenden Tagen bei uns weitergeht, müssen wir sehen."

Inzwischen ist der Schnee auch in Niederbayern und Oberfranken angekommen. Dort führte starker Schneefall am Mittwochmorgen zu mehreren Unfällen. In der Region Hof und im Fichtelgebirge kamen einem Polizeisprecher zufolge zahlreiche Autos und Lastwagen von den Straßen ab. Ein Mensch wurde dabei verletzt.

Warnung vor Fahrten nach Deggendorf

In Niederbayern sollen die Menschen nach Möglichkeit auf Autofahrten nach Deggendorf verzichten. Wie die Behörden am Mittwochmorgen mitteilten, brachen in der Region mehrere Bäume unter der Schneelast. Zahlreiche Straßen wurden für den Verkehr gesperrt. Die Hauptzufahrtsstraßen aus den Landkreisen Regen und Freyung-Grafenau nach Deggendorf seien deswegen teilweise nicht zu befahren, erklärten das Landratsamt und die Polizei. Die Behörden rechneten nicht damit, dass sich die Lage bis zum Mittwochmittag beruhigen werde.

Das bayerische Forstministerium warnt vor hoher Schneebruchgefahr in den Wäldern des Freistaats. "Viele Bäume können im Moment unter der hohen Schneelast jederzeit umkippen oder zusammenbrechen", sagte Forstministerin Michaela Kaniber (CSU). Vor allem im Süden und Südosten solle man sich nach den heftigen Schneefällen der vergangenen Tage möglichst nicht im Wald aufhalten und unter Bäumen generell höchste Vorsicht walten lassen.

Für die kommenden Tage werden weitere Schneefälle und Regen sowie zusätzlich Wind und Sturmböen erwartet. Damit steige das Risiko noch einmal gravierend, dass selbst gesunde Bäume die Last nicht mehr tragen könnten. Mit einer Entspannung sei erst zu rechnen, wenn der Schnee von den Ästen abgetaut sei, hieß es.

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