Süddeutsche Zeitung

Energiewende:Die AfD macht Wind

Alle reden von "10 H" und der Abkehr von der Abstandsregel in Bayern, vorangetrieben von Bundesklimaminister Robert Habeck. Und was plant die AfD dazu? Den Abbau der Anlagen.

Von Johann Osel, München

Ganz Bayern spricht über Windräder, seit dem Vorstoß des Bundesklimaministers Robert Habeck zur Abstandsregel, seit seinem Plan, Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zum "Öko-Patrioten" zu machen, und seit dem elegant ummantelten Hickhack der beiden beim Treffen in München. Andere studieren derweil den "Windatlas", wo weht's wie stark, ist wieder nur der Norden des Freistaats dran?

Klar ist, es dürfte sich etwas tun bei der Windkraft. Nun will auch die AfD einen Beitrag zur Debatte leisten: Es geht nicht um den Auf-, sondern den Abbau, um die Verschrottung bestehender Windräder und derer, die noch kommen. Ingo Hahn, Umweltpolitiker und früherer AfD-Fraktionschef, der im Herbst wegen mehrheitlicher Unbeliebtheit intern nicht mehr für den Vorstand angetreten war, forderte am Mittwoch ein Konzept zur Entsorgung der Betonfundamente, Schwermetalle und Verbundstoffe, die bei der Stilllegung anfallen.

Er ist überzeugt, dass Windenergie "im windarmen Bayern" keine Zukunft habe, "es droht eine Pleitewelle der mit Steuergeldern gemästeten Windkraftfirmen", zusammenfallen werde "das grüne Kartenhaus". Allein die AfD widme sich mutig dem "Windrad-Recycling".

Im Umweltausschuss war Hahns Begehr indes schon zwei Mal; abgelehnt von allen. Florian von Brunn, SPD-Fraktionschef und Umweltpolitiker, sagt: "extremer Zeit-Diebstahl". Rückbaufragen seien gesetzlich geregelt, ansonsten bringe die AfD wie so oft "abstruse Positionen", um "ihre Echokammern" im Netz zu bespielen.

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