Bayern:Millionenschaden durch Enkeltrick und falsche Polizisten

Bayern: Betrüger versuchen es vor allem bei äteren Personen (Symbolbild)

Betrüger versuchen es vor allem bei äteren Personen (Symbolbild)

(Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Die Polizei registrierte 4168 sogenannte Schockanrufe im vergangenen Jahr, mit denen gezielt ältere Menschen unter Druck gesetzt werden. Justizminister Georg Eisenreich fordert härtere Strafen.

Betrüger haben Menschen in Bayern mit Maschen wie dem Enkeltrick im vergangenen Jahr um Millionen geprellt. 6,1 Millionen Euro erbeuteten Kriminelle 2021 allein, indem sie sich als Polizisten ausgaben. Mit dem sogenannten Enkeltrick, bei dem die Betrüger sich als Verwandte ihrer Opfer ausgeben, waren es nochmal rund zwei Millionen, wie Justizminister Georg Eisenreich (CSU) am Donnerstag in München sagte.

Die Polizei registrierte seinen Angaben zufolge 4168 sogenannte Schockanrufe mit einem Gesamtschaden von 3,7 Millionen Euro. Dabei behaupten die Anrufer beispielsweise, ein Familienmitglied sei in einen schweren Unfall verwickelt und brauche dringend Geld. "Wir beobachten, dass Kriminelle gezielt das Vermögen älterer Menschen ins Visier nehmen", sagte Eisenreich. Die Hintermänner säßen dabei meist im Ausland, aus denen der Betrug in großen Callcentern orchestriert wird.

Ein Beispiel dafür ist Love-Scam, Liebesbetrug auf Online-Dating-Plattformen, die moderne Form des Heiratsschwindels. Die Folgen dieser Taten könnten für die Opfer erheblich sein, betonte Eisenreich - nicht nur finanziell, sondern vor allem gesundheitlich: "Es drohen in der Folge Angstzustände und Depressionen." Der Minister fordert darum härtere Strafen für diejenigen, die gezielt ältere Menschen ins Visier nehmen: Für Fälle von organisiertem Callcenter-Betrug schlägt er eine erhöhte Mindeststrafe von zwei Jahren statt wie bisher einem Jahr vor. "Die altersbedingte besondere Verletzbarkeit von Senioren muss im Strafgesetzbuch ausreichend berücksichtigt werden."

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