Oberbayern:Dachs baut am Bahndamm – Zugstrecke bleibt gesperrt

Ein Jungtier des Europäischen Dachses (Meles meles) ist am Eingang zu seinem Bau zu sehen. (Symbolbild)
Ein Jungtier des Europäischen Dachses (Meles meles) ist am Eingang zu seinem Bau zu sehen. (Symbolbild) (Foto: Patrick Pleul/dpa)

Fahrgäste stöhnen: Umsteigen auf den Bus. Mindestens bis Dienstag fallen die Züge zwischen Weilheim und Peißenberg in Oberbayern aus. Daran sind aber weder Wetter noch Baustellen schuld - sondern ein Dachs.

Die von einem Dachs verursachte Sperrung der Bahnstrecke zwischen Weilheim und Peißenberg in Oberbayern wird frühestens ab Dienstag aufgehoben. Experten beginnen am Samstag mit der Verfüllung des Dachsbaus im Bahndamm, wie die Bayerische Regiobahn (BRB) mitteilte. Je nachdem, wie viel Beton benötigt werde und wie lange dieser dann aushärten müsse, sei mit einem Ende der Streckensperrung frühestens zum Betriebsschluss am Montag zu rechnen.

Am Donnerstag war bekanntgeworden, dass die Strecke wegen eines Dachsbaus umgehend gesperrt werden muss. Dieser wurde bei einer Streckenbegehung entdeckt. Einer BRB-Sprecherin zufolge wird der Gleisaufbau in solchen Fällen durch die Tiere unterhöhlt - das könne Gefahren für den Bahnverkehr bringen.

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Deshalb fahren seither zwischen Weilheim und Peißenberg Ersatzbusse, zischen Peißenberg und Schongau verkehren allerdings weiterhin Züge. Reisende werden gebeten, sich tagesaktuell in den Auskunftsmedien der BRB zu informieren.

Der Platz am Gleis scheint bei Tieren trotz des Lärms durchrauschender Züge beliebt zu sein. „Letztes Jahr hatten wir den Fall fast an derselben Stelle mit einem Biber“, sagte die Sprecherin. Er habe seinen Bau in den Bahndamm gebaut. Auch das sei bei einer Streckenbegehung festgestellt worden.

„Letztes Jahr der Biber, heuer ein Dachs, und wieder müssen unsere Fahrgäste unter den Folgen leiden“, sagte BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann. „Bei aller Tierliebe fehlt mir hier die Abwägung von Gemeinwohl und Naturschutz. Ein Bahndamm ist kein natürlicher Lebensraum für Wildtiere und muss daher in seiner Erhaltung Vorrang haben.“

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