Neulich sagte Seehofer, wenn es hitzig werde in der bayerischen Koalition, dann rufe er den Vize-Ministerpräsidenten Martin Zeil von der FDP an und sage ihm: "Martin, abrüsten. Kühlbox." So einfach ist das nicht mehr, seitdem bekannt wurde, dass sich die Staatskanzlei auf Kosten der Steuerzahler bei Meinungsforschern Tipps holte, wie die CSU den eigenen Koalitionspartner am besten bekämpft. Die SZ zeigt im Überblick, warum der politische Herbst auch sonst eher frostig für FDP und CSU werden dürfte.
Gesundheitspolitik
Ein Dauerkonflikt zwischen CSU und FDP. Bei den Liberalen meint man sogar, CSU-Chef Seehofer, früher selbst Bundesgesundheitsminister, habe hier ein persönliches Trauma aufzuarbeiten. Jedenfalls beschimpfte man sich schon gegenseitig als Wildsau und Gurkentruppe. Seehofer hatte zuvor den liberalen Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler mit seinem ersten Entwurf für eine Kopfpauschale auflaufen lassen. Im zweiten Anlauf stimmte Seehofer einem Kompromiss zu, einer Beinahe-Kopfpauschale, die nun fortentwickelter Zusatzbeitrag heißt. Gelöst sind die Probleme damit noch lange nicht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Ärger wieder losgeht.
Konfliktpotential: extrem hoch, die Nerven liegen schnell blank.