"Der Norden" watscht "den Süden" ja schon ziemlich lange ab, das zumindest soll ein in der CSU und vor allem bei Ministerpräsident Markus Söder in den jüngsten Monaten sehr beliebtes Narrativ glauben machen. Kaum Strom für den Freistaat, kein Wasserstoffnetz für Bayern, hohe Energiepreise für Industrie und andere Kunden. In dieser Woche haben die Tiraden aus dem Freistaat noch einmal deutlich zugenommen. Schuld ist auch die geplante Wahlrechtsreform der Ampelkoalition, die vor allem die CSU bei künftigen Bundestagswahlen einige Sitze kosten dürfte. "Verfassungswidrig", "Anti-Bayern-Strategie", "bewusste Strafaktion gegen den Süden", "neue Wohlstandsverteilung" - wie sehen eigentlich Vertreter der politischen Basis in Bayern die CSU-Vorwürfe, von den Grünen über die SPD, die FDP, die Linke bis hin zur CSU?
Politik:"Die CSU versucht, Stimmung zu machen"
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Ist die Ampelkoalition im Begriff, den Süden zu zerfetzen und systematisch zu benachteiligen? Die CSU im Freistaat will die Wähler das glauben machen.
(Foto: Armin Weigel/dpa)Eine Befragung von Kommunalpolitikern der CSU, FDP, SPD, der Linken und der Grünen zeigt: Kaum jemand im Freistaat nimmt Söders Vorwürfe einer "Anti-Bayern-Strategie" der Ampelkoalition ernst.
Von Florian Fuchs, Matthias Köpf, Olaf Przybilla und Jan Werner
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