Als Ministerin für Wohnen, Bau und Verkehr hat Kerstin Schreyer nicht immer einen sehr energischen Eindruck gemacht. Das könnte mit ein Grund dafür gewesen sein, dass Ministerpräsident Markus Söder seine CSU-Kollegin aus dem Landkreis München Anfang des Jahres durch Christian Bernreiter aus Niederbayern ersetzt hat. Bernreiter, er war lange Landrat in Deggendorf, gilt als zupackend. Es wäre freilich ein Fehler, Schreyer zu unterschätzen. Sie beherrscht, nach eigener Aussage, das Spiel mit Zuckerbrot und Peitsche ganz gut. Schreyer kann, wenn es darauf ankommt, das Zuckerbrot weglassen. Und, natürlich nur im übertragenen Sinne, gleich von der Peitsche Gebrauch machen. Notfalls auch bei Leuten aus der eigenen Partei.
U-Ausschuss Maske:Die Ministerin, die Sauter und Gauweiler mit der Peitsche begegnete
Kerstin Schreyer berichtete jetzt von ihrer Begegnung mit den CSU-Kollegen Alfred Sauter und Peter Gauweiler, die sich bei ihr als damalige Bauministerin für einen privaten Klienten einsetzten.
(Foto: Claus Schunk)Kerstin Schreyer ließ vor zwei Jahren zwei einflussreiche CSU-Kollegen abblitzen, die Vorteile für einen vermögenden Klienten herausschlagen wollten. Ein Lehrstück im Umgang mit Lobbyisten in den eigenen Reihen.
Von Johann Osel und Klaus Ott
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