Dass sich Hubert Aiwanger nicht impfen lassen will, ist hinlänglich bekannt - die Debatte dazu nimmt aber weiter an Fahrt auf, auch wegen der jüngsten Aussage des bayerischen Wirtschaftsministers, es drohe eine "Apartheidsdiskussion".
Der Trubel war groß, CSU-Generalsekretär Markus Blume twitterte, ein Vergleich von Corona-Impfungen und Rassentrennung sei "inakzeptabel" und "für einen stellvertretenden Ministerpräsidenten unpassend". Aiwanger korrigierte, er habe nur vor einer "unüberlegten Vorgehensweise in der Impfpolitik" warnen wollen, die Impfgegnern "Munition" liefere und eine Apartheidsdebatte auslösen könne. Ohnehin weisen sie bei seinen Freien Wählern quer durch die Reihen den Vorwurf entrüstet von sich, ihr Chef wolle beim Impfthema mit Blick auf die Bundestagswahl und die Ambitionen der FW womöglich im AfD-Lager fischen.
Doch jetzt kommt es richtig dick für Aiwanger: Plagiatsverdacht - wie er in diesen Wahlkampfzeiten ja ein beliebtes Erregungsthema ist, siehe Annalena Baerbock. Beim Begriff Apartheid im Kontext mit Impfen handele es sich um einen "Wording-Klau von Aiwanger", teilte am Freitag ein Sprecher der AfD-Landtagsfraktion mit.
So habe deren Abgeordneter Andreas Winhart bereits am Dienstagnachmittag via Pressemitteilung konstatiert: "Söder schickt Bayern in die Impf-Apartheid." Medien, auch die SZ, hätten Aiwanger und nicht Winhart als Urheber genannt und den Klau "legalisiert". Auf den Begriff habe zwar keiner ein Patent, doch sei es unkorrekt, "dem Plagiator den Vorrang zu geben".