Wirbel um Aschermittwochs-Rede:CSU distanziert sich von Worten ihres Coburger OB-Kandidaten

In der CSU herrscht große Aufregung über den Zweiten Bürgermeister der Stadt Coburg und Kandidaten der CSU für die Oberbürgermeisterwahl im nächsten Jahr.
In der CSU herrscht große Aufregung über den Zweiten Bürgermeister der Stadt Coburg und Kandidaten der CSU für die Oberbürgermeisterwahl im nächsten Jahr. (Foto: Olaf Przybilla)

Am politischen Aschermittwoch wird verbal eher mit dem Säbel als mit dem Florett gefochten. In Coburg wurde eine Grenze möglicherweise nicht erkannt.

Die CSU hat sich von Äußerungen ihres Coburger Oberbürgermeisterkandidaten Hans-Herbert Hartan in einer Aschermittwochs-Rede distanziert. „Die Aussagen entsprechen nicht der Position der CSU. Der Sachverhalt wird derzeit geprüft“, sagte ein Parteisprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Hartan, derzeit Zweiter Bürgermeister der Stadt Coburg und Kandidat der CSU für die Oberbürgermeisterwahl im nächsten Jahr, hatte bei einer Veranstaltung zum politischen Aschermittwoch unter anderem zu aktuellen Themen wie dem Ukraine-Krieg Stellung bezogen. Hartan selbst bezeichnete seine Äußerungen als „typische Aschermittwochsrede“, die auch satirische und sarkastische Elemente beinhaltet habe.

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„Der allseits unbeliebte Präsident Trump hat es gewagt, den europäischen Liebling der Herzen, Wolodymyr Selenskyj, in den Senkel zu stellen. Ein ungeheurer Vorgang. Man kann doch einen Mann, der vor drei Jahren noch im Verdacht stand, eines der korruptesten Staatsoberhäupter in Europa zu sein, und nun doch aber zum Freiheitshelden avanciert ist, nicht so beschimpfen. Jetzt, wo die Pandora Papers und seine darin aufgezeigten Millionen-Schiebereien auf Off-Shore-Konten in Belize, Zypern und den Jungferninseln vergessen sind“, sagte Hartan in seiner Rede.

Zur Rolle der früheren CDU-Vorsitzenden und ehemaligen Bundeskanzlerin erklärte er: „Selbst Angela Merkel, die ich immer liebevoll Honeckers Rache nenne, ist am helllichten Tag aus ihrer Gruft in der Uckermark gestiegen, um ihrem Parteifreund Merz schön von hinten in die Hacken zu treten, damit sein Wahlergebnis ja nicht das von Angela toppt.“ Hartan selbst bezeichnet dies im Nachhinein als „satirische Äußerung“, die er getätigt habe.

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