Nicht gewählt, trotzdem Chancen auf den Bundestag: Auch bei dieser Bundestagswahl werden die Parteien bayerische Abgeordnete nach Berlin entsenden können, ohne dass diese einen Wahlkreis gewonnen haben oder über die Landesliste einziehen. Möglich machen das Überhang- und Ausgleichsmandate. Wer auf diesem Weg in den Bundestag kommt, wird jedoch erst "auf Grundlage des endgültigen Ergebnisses berechnet", heißt es vonseiten der Landeswahlleitung. Bis dahin wird es ein wenig dauern, von Dienstag an werden die abgegebenen Stimmen geprüft.
Zumindest theoretische Aussichten auf ein Mandat haben damit diejenigen, die die Listennachfolge anführen. Bei der Bayern-SPD steht laut Statistischem Landesamt Heike Heubach (Wahlkreis Augsburg-Land) an erster Stelle; bei den Grünen Beate Walter-Rosenheimer (Fürstenfeldbruck), bei der FDP Nils Jan Gründer (Amberg). Nach derzeitigem Stand umfasst der Bundestag 735 Abgeordnete, die Sollgröße liegt bei 598. Vereinfacht entstehen Überhangmandate, wenn eine Partei über die Erststimme mehr Direktmandate erhält, als ihr nach Zweitstimmen zustünden. Den Überhang sollen Ausgleichsmandate für andere Parteien kompensieren. So hat die CSU 45 Direktmandate gewonnen, dabei stünden ihr nach Berechnungen des Wahlforschers Robert Vehrkamp nur 34 Sitze zu