Blattmacher-Wettbewerb:Was Preisträger und Jury sagen

Blattmacher-Wettbewerb: Svea Metzner und die Zeitschrift "Ketchup" haben den ersten Platz im Blattmacher-Wettbewerb der Grundschulen gemacht.

Svea Metzner und die Zeitschrift "Ketchup" haben den ersten Platz im Blattmacher-Wettbewerb der Grundschulen gemacht.

(Foto: Robert Haas)

Die Blattmacher-Jury zeichnet Schülerinnen und Schüler in Bayern für ihre journalistische Leistung aus. Sie erzählen von schönen Erfahrungen und großen Herausforderungen.

Von Hubert Grundner

Ketchup

Svea Metzner hat in den Klassen ihrer Schule Fragebögen über Haustiere verteilt, eingesammelt und ausgewertet. Anschließend hat sie mit den Besitzern von Tieren Interviews gemacht.

Die schönste Erfahrung:

Der Besuch des Tierheims Berganza in Gaustadt. Da waren wir zum Beispiel ganz lang bei den Hunden und den Katzen - die waren so süß.

Die größte Herausforderung:

Vor dem Interview mit der Schauspielerin Annika Preil, sie macht die Tier-Doku-Serie "Anna und die wilden Tiere", war ich sehr aufgeregt. Es ging dann aber ganz gut.

Der Traumberuf:

Ich hab jetzt richtig Lust darauf, das Zeitungsmachen vielleicht auch als Beruf auszuprobieren.

Die Jury über "Ketchup"

Aus einer Haustier-Umfrage heraus entstand das Hauptthema "Tiere" - spürbar ein Herzensthema der Redaktion, das umfangreich und sehr abwechslungsreich beleuchtet wird. Mit informativen Artikeln, unterhaltsamen Rätseln und Bastelanleitungen bis hin zu eigenen Geschichten mit und über Tiere macht es richtig Spaß, diese Zeitschrift zu lesen. Berichte von Schulaktionen geben einen lebendigen Einblick in das Schuljahr, und auch die Kunst zieht sich angefangen vom Titelblatt mit einer wunderbar bunten Galerie selbst gemalter Bilder durch das Heft.

Die Idee

Blattmacher-Wettbewerb: Valeria Josipovic und die Zeitschrift "Die Idee" haben den ersten Platz im Blattmacher-Wettbewerb der Realschulen gemacht.

Valeria Josipovic und die Zeitschrift "Die Idee" haben den ersten Platz im Blattmacher-Wettbewerb der Realschulen gemacht.

(Foto: Robert Haas)

Valeria Josipovic hat zur aktuellen Ausgabe beeindruckende Zeichnungen beigesteuert. Demnächst will sie aber auch schreiben - über Zagreb und über den Kunstverein Bad Wörishofen.

Die schönste Erfahrung: Das Teamwork, wir haben alle wirklich gut zusammengearbeitet, das fand ich toll.

Die größte Herausforderung: Die knappe Zeit: Wegen Corona hat es immer wieder Einschränkungen gegeben, weshalb wir sehr lange an unserer Zeitung arbeiten mussten.

Der Traumberuf: Er soll auf alle Fälle mit Kunst zu tun haben. Ich will Kunst studieren und in meinem späteren Beruf etwas Kreatives schaffen.

Die Jury über "Die Idee"

Auch über das gelungene Titelblatt wird der Leser ins Heft geführt. Man erfährt unter anderem Spannendes über einen Ausflug ins Moor oder über die neue Schulleiterin. Sehr aktuell ist ein Text über den Krieg in der Ukraine, interessant ein Bericht über eine Tierärztin in Mexiko. Die Redaktion regt aber auch zum Mitmachen an. So hat sie eine Umfrage zum Umweltschutz an der Schule gestartet und gute Tipps zum individuellen Energiesparen gegeben.

PEERPlus

Blattmacher-Wettbewerb: Barbara Krämer und die Zeitschrift "PEERPlus" haben den ersten Platz im Blattmacher-Wettbewerb der Gymnasien gemacht.

Barbara Krämer und die Zeitschrift "PEERPlus" haben den ersten Platz im Blattmacher-Wettbewerb der Gymnasien gemacht.

(Foto: Robert Haas)

Barbara Krämer hat die Rolle der Chefredakteurin übernommen und war somit an allen Phasen des Entstehungsprozesses beteiligt bis hin zur Suche nach Finanziers. Am meisten lag ihr aber das Layout des Blattes am Herzen. Außerdem schrieb sie den kirchenkritischen Haupttext.

Die schönste Erfahrung: Das war für mich das Seminar, für das wir uns drei Tage lang in Kloster Banz zurückgezogen haben. Da haben wir uns Gedanken über Inhalt und Form unserer Zeitung gemacht.

Die größte Herausforderung: Im Grunde lief alles prima. Das Jahr war schön, weil Corona nicht mehr so extrem dominierte.

Der Traumberuf: Ich will Medizin studieren.

Die Jury über "PEERPlus"

Jesus mit abgebrochenem Arm auf der Titelseite - das erfordert Mut, gerade von einer christlichen Schule. Diese Courage der Redakteure zieht sich durch die nächsten 105 Seiten. Unter der Leitfrage "Alles gut?" schafft es das Team, ein breites Themenspektrum zu versammeln. Vom neuen Schultrakt über den Irland-Aufenthalt einer Schülerin bis zum Zustand der katholischen Kirche: Das Heft ist leserfreundlich gelayoutet, reif, frech, meinungsstark. Am Schluss steht fest: Es ist zwar nie alles gut - aber alles auch längst nicht so schlecht.

The Waldi Times

Blattmacher-Wettbewerb: Yanosch Ritzkowsky und die Zeitschrift "The Waldi Times" haben den ersten Platz im Blattmacher-Wettbewerb der Mittelschulen gemacht.

Yanosch Ritzkowsky und die Zeitschrift "The Waldi Times" haben den ersten Platz im Blattmacher-Wettbewerb der Mittelschulen gemacht.

(Foto: Robert Haas)

Yanosch Ritzkowsky hat sich in einem Textbeitrag mit dem Brandschutz an seiner Schule befasst. Wie die anderen Redaktionsmitglieder der "Waldi Times" hat er auch am Layout und beim Verkauf der Zeitung mitgewirkt.

Die schönste Erfahrung: Das Blattmachen hat unsere Klasse ziemlich gut zusammengeschweißt. Das selbständige Arbeiten dabei - oft auch ohne Lehrer - hat großen Spaß gemacht.

Die größte Herausforderung: Die wenige Zeit, die wir in den Ferien hatten, um Personen zu befragen, die wir für unsere Geschichten brauchten.

Der Traumberuf: Feuerwehrmann, jedenfalls soll es ein Beruf sein, in dem ich Menschen oder Tieren helfen kann.

Die Jury über "The Waldi Times"

Die Projektphase der Klasse 7 der Waldorfschule Landsberg hat sich wirklich gelohnt. Entstanden ist ein tolles Gesamtwerk, das durch eine große Bandbreite an Themen besticht - angefangen von den Auswirkungen des Ukraine-Konflikts über Vandalismus bis hin zum Suchtpotenzial von Online-Spielen. Die einzelnen Berichte überzeugen durch Prägnanz, fundierte Recherche und eine sehr ansprechende Darstellungsweise. Beeindruckend, wie es den jungen Schreiberinnen und Schreibern gelingt, mit ihren Themen sowohl ihre Mitschülerinnen und Mitschüler anzusprechen, als auch die gesamte Schulfamilie. Hut ab vor dieser journalistischen Leistung! Solche Projektwochen darf es gerne wieder geben!

KOKO

Blattmacher-Wettbewerb: Katerina Klomp und die Zeitschrift "KOKO" haben den ersten Platz im Blattmacher-Wettbewerb der Förderschulen gemacht.

Katerina Klomp und die Zeitschrift "KOKO" haben den ersten Platz im Blattmacher-Wettbewerb der Förderschulen gemacht.

(Foto: Robert Haas)

Katerina Klomp hat zusammen mit Luciano und mithilfe von Pixabay das Layout erstellt. Ansonsten hat die ganze Klasse für die Zeitung Texte geschrieben, die unter dem Oberthema Toleranz standen.

Die schönste Erfahrung: Die Arbeit und die Stimmung im Team, das war wirklich das Schönste für mich. Unsere Themen haben uns echt begeistert.

Die größte Herausforderung: Das war der Umgang mit den elektronischen Hilfsmitteln. Denn nicht alle in der Gruppe hatten Erfahrung damit, wie man mit Computer und Apps arbeitet.

Der Traumberuf: Ich mag es, wie ein Detektiv zu recherchieren, und würde gerne in einer Mordkommission arbeiten.

Die Jury über "KOKO"

Das Cover hat uns direkt angesprochen - schlicht, aber wirksam dank gut gestaltetem Foto und Titel: "Jetzt wird's bunt!" Das Leitthema Diversity ist aufgrund seiner aktuellen gesellschaftspolitischen Relevanz gut gewählt. Euch ist es gelungen, dieses oft kontrovers besprochene Thema empathisch und vielseitig aufzubereiten. Es hat viel Freude bereitet, Euch durchs Heft zu folgen. Ein tolles Element: Ihr erklärt wichtige Begriffe zum Thema Diversity sehr verständlich.

EUROPAblatt

Blattmacher-Wettbewerb: Jan Lindner und die Zeitschrift "EUROPAblatt" haben den ersten Platz im Blattmacher-Wettbewerb der Berufsschulen gemacht.

Jan Lindner und die Zeitschrift "EUROPAblatt" haben den ersten Platz im Blattmacher-Wettbewerb der Berufsschulen gemacht.

(Foto: Robert Haas)

Jan Lindner hat über das Lied "1944" geschrieben, mit dem die ukrainische Sängerin Jamal 2016 den Eurovision Song Contest gewann. Darin geht es um die Rückeroberung der Krim durch Stalin, doch dessen Aktualität angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine ist offensichtlich.

Die schönste Erfahrung: Der Austausch mit ganz vielen Menschen und der geweitete Blick, den man dadurch bekommen hat.

Die größte Herausforderung: Für mich war das definitiv die wenige Zeit, die während der Abi-Vorbereitungen noch fürs Blattmachen zur Verfügung stand.

Der Traumberuf: Ich würde gerne Sonderpädagogik auf Lehramt studieren.

Die Jury über "EUROPAblatt"

Europa und die Ukraine sind die dominierenden Themen, mit tiefgründigen, gelungenen Textbeiträgen, zu denen die Redaktion eigene Fotos stellt. Das ist toll, weil sich viele Redaktionen die Konkurrenz inzwischen überwiegend nur noch in kostenlosen Datenbanken bedienen und mitunter beliebig bebildern. Zu loben ist das klare Layout, das sich in den Dienst des Inhalts stellt und einheitlich durchzieht. Ein facettenreiches Heft, mit informativen wie anrührenden Beiträgen, die klug und interessant sind, mit Rezepten für ein lebendiges Europa und schmackhafte ukrainische Küche.

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