Es ist ein Szenario, das selbst in Zeiten einer massiven Energiekrise unmöglich erscheint: Im Winter 1959/60 ging in der mittelfränkischen Gemeinde Wernfels für eineinhalb Monate das Licht aus. Die alten Stromleitungen waren so morsch geworden, dass die Baubehörde in München eine Katastrophe befürchtete und die Gemeinde deshalb vom Netz nahm. Eine neue Stromversorgung musste her. "Die Kabel führen durch Scheunen und Häuser. Dort, wo sie gerissen sind, wurden sie durch ,Verdrehen' wieder zusammengefügt", notierte die SZ damals. Am 29. Dezember wurde die Stromversorgung gekappt, am 10. Februar meldete die SZ: "Wernfels hat wieder Licht." Wie erlebten die rund 600 Bewohner die Zeit dazwischen? Vinzenz Pfahler, 71, ist der Enkel des damaligen Bürgermeisters. Er erinnert sich gut an den historischen Blackout.
Historischer Stromausfall:"Ging der Traktor aus, war auch der Strom weg"
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Das fränkische Dorf Wernfels wurde 1959 für mehrere Wochen vom Netz genommen, weil sonst eine Katastrophe drohte. Wie erlebten die Bewohner den Riesenblackout? Ein Gespräch über trickreiche Bauern, sensationslüsterne Medien und Lehren für einen drohenden Stromausfall.
Interview von Thomas Balbierer, Wernfels
Atomkraftwerke im Stand-by-Betrieb:"Man weiß nicht, wie sich der Reaktorkern verhält"
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