Landwirtschaft:Bayerns Biobauern blicken zuversichtlich ins neue Jahr

Landwirtschaft: Weidegang und viel frisches Gras: Kühe auf einem Biobauernhof im Allgäu.

Weidegang und viel frisches Gras: Kühe auf einem Biobauernhof im Allgäu.

(Foto: imago stock&people/imago/Kickner)

Der Grund: Die Regierung hat mit einem neuen Förderprogramm einen starken Anreiz für umstellungswillige Betriebe geschaffen. Doch es gibt noch viel zu tun.

Von Christian Sebald, Nürnberg

Die bayerischen Biobauern gehen optimistisch ins neue Jahr. Zwar machen auch ihnen die allgemeine Teuerung und die hohe Inflation zu schaffen, zumal sie mit einem empfindlichen Dämpfer beim Bio-Boom der vergangenen Jahre einhergehen. "Aber wir schauen dennoch zuversichtlich ins neue Jahr", sagt der Vorsitzende der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau (LVÖ) in Bayern, Hubert Heigl, im Vorfeld der Biofach in Nürnberg, die in einer Woche startet.

Die Biofach gilt als die Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel, die LVÖ ist der Dachverband der vier großen Bioverbände Bioland, Naturland, Biokreis und Demeter. Sie vertritt die weitaus meisten der knapp 12 000 Biobauern und 5100 weiterverarbeitenden Biobetriebe im Freistaat.

Der Grund für Heigls Zuversicht: Der Freistaat hat die finanzielle Förderung für die Biobauern ab dem neuen Jahr bis an die Grenzen der Summe angehoben, die rechtlich möglich ist. Seit Jahresanfang bezahlt er ihnen 284 Euro Zuschuss pro Jahr und Hektar Grünland, den sie ökologisch bewirtschaften. Für Bio-Äcker beläuft sich die Förderung sogar auf 314 Euro je Hektar und Jahr. In der Bio-Szene wird das als ein sehr starker Anreiz für konventionell wirtschaftende Bauern gesehen, die mit einer Umstellung ihres Hofs auf Bio liebäugeln.

Gleichwohl ist der Freistaat noch weit von dem im bayerischen Naturschutzgesetz festgeschriebenen Ziel entfernt, dass 30 Prozent der Agrarfläche bis 2030 hierzulande nach ökologischen Grundsätzen bewirtschaftet werden sollen. Die aktuell knapp 12 000 Biobauern bewirtschaften zusammen 414 000 Hektar Agrarland. Das entspricht erst gut 13 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche im Freistaat. Und bis 2030 bleiben nur noch sieben Jahre. LVÖ-Chef Heigl fordert deshalb weitere Signale für die Bio-Branche. Viel Potenzial dafür sieht er in der sogenannten Außer-Haus-Verpflegung, vor allem in öffentlichen Kantinen und Mensen, wo längst noch nicht überall Bioprodukte zum Angebot gehören.

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