Die Honigbienen sind dieses Jahr ungewöhnlich spät aus dem Winter ins Freie zurückgekehrt. Häufige Kälteeinbrüche haben die sogenannte Auswinterungsphase später beginnen lassen als üblich, sagte der Leiter des Bieneninstituts bei der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim (Landkreis Würzburg), Stefan Berg. Normalerweise beginne die Auswinterungsphase bereits im März. "Bienen fliegen aber erst ab zehn Grad", erläutert Berg. Auch die Nektarproduktion sei bei Kälte reduziert. Daher habe heuer die Gefahr bestanden, dass die Bienen verhungern.
Inzwischen sind die Temperaturen laut Berg gut und die Bienen können fliegen. Wie viele Honigbienen den Winter nicht überlebt haben, stehe aber noch nicht fest. Eine Umfrage unter Imkerinnen und Imkern laufe noch. Ein Zwischenstand mit etwa 700 Rückmeldungen zeige laut LWG im Freistaat einen Verlust von zehn bis zwölf Prozent. "Das ist relativ gering und weniger als im Herbst befürchtet", so Berg.
Vielen Bienen machen im Winter Nachwirkungen der Varroamilbe zu schaffen. Die Varroamilbe schädigt die Winterbienen, die im Herbst schlüpfen. Dadurch sterben sie früher. "Dann wird es auch für die anderen Bienen schwer", sagt Berg. Denn die Winterbienen haben die Aufgabe, die Wärme im Stock zu halten und die Königin zu wärmen. Etwa 42 000 Imkereien gibt es laut LWG in Bayern. Damit befinde sich jede vierte Imkerei in Deutschland in Bayern.