Baufiasko in Köfering bei Regensburg:Das Graf-Lerchenfeld-Quartier ist pleite

Keine vier Jahre liegen zwischen Spatenstich und Insolvenz, die GLQ-Geschäftsführer Markus Dirnberger (Mitte) nun angemeldet hat. (Foto: Rainer Fleischmann)

Erst vor einer Woche hatten Dutzende Bauherren angekündigt, rechtlich gegen die Projektentwickler im Neubaugebiet in Köfering vorzugehen. Nun haben diese Insolvenz angemeldet.

Von Patrick Wehner

Die Graf-Lerchenfeld-Quartier-GmbH hat am Freitag Insolvenz angemeldet. Das geht aus dem Bekanntmachungsportal deutscher Insolvenzgerichte hervor. Zum Insolvenzverwalter wurde der Regensburger Rechtsanwalt Daniel Barth bestellt. Regensburg Digital berichtete zuerst über den Vorgang.

Das einstige Vorzeige-Neubauprojekt in Köfering steht schon länger in den Schlagzeilen, nachdem dort zwei Baufirmen pleitegingen und viele Bauherren seitdem um ihr finanzielles Überleben bangen. Zuletzt hatte die Staatsanwaltschaft Regensburg Ermittlungen gegen die Baufirma Liaton aufgenommen. Darin geht es um den Vorwurf der Insolvenzverschleppung und Betrugs. Zudem schlossen sich rund 90 Bauherren zu einer Interessengemeinschaft zusammen, um rechtliche Schritte gegen die nun insolvente Graf-Lerchenfeld-Quartier-GmbH zu prüfen. Was aus deren möglichen rechtlichen Ansprüchen nun werden könnte, ist unklar. Die GLQ selbst war am Freitag nicht mehr für eine Stellungnahme zu erreichen.

Der mittlerweile gestorbene frühere Eigentümer des Areals, der CSU-Bundestagsabgeordnete Philipp Graf von und zu Lerchenfeld, verkaufte das Grundstück 2017 an die zwei Regensburger Immobilienunternehmer Markus Dirnberger und Michael Stark, die Chefs der GLQ-GmbH. 550 Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäuser waren geplant. Dann wurde das Projekt auf 350 Häuser reduziert, um den Ort und seine weniger als 3000 Einwohner nicht zu überfordern. Doch schon nach kurzer Zeit begannen im Neubaugebiet die Probleme.

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