Umfrage für das Agrarministerium:Bayern setzen auf einheimische Lebensmittel

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Die Landwirte in Bayern genießen einen eher guten Ruf bei der Bevölkerung. (Foto: Johannes Simon)

Das Ansehen der Bauern ist gut, doch eine aktuelle Umfrage zeigt auch Herausforderungen beim Tierwohl, beim Erhalt der Artenvielfalt sowie im Umwelt- und Klimaschutz. Verbraucher wünschen sich vor allem eine Erleichterung.

Von Christian Sebald

Im Vergleich zu anderen Berufsgruppen genießen die Bauern in Bayern ein eher höheres Ansehen. Bei einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts GMS gaben 31 Prozent der Befragten an, dass die Landwirte ein eher überdurchschnittliches Ansehen in der Bevölkerung hätten. 29 Prozent erklärten, dass sie keine Ansehensunterschiede zu anderen Berufen sähen. Diese Ergebnisse lassen laut dem Leiter der Umfrage, Helmut Jung, durchaus den Schluss zu, dass die Landwirtschaft in Bayern einen tendenziell besseren Ruf hat als andere Berufe.

Zumal sie mit anderen Resultaten der Umfrage korrespondieren, wie Jung erklärte. So äußerten 74 Prozent der Befragten Verständnis für die Bauernproteste vor einem Jahr. 87 beziehungsweise 89 Prozent erklärten, dass die Bauern die Versorgung der Bevölkerung mit regionalen Produkten und in Krisenzeiten erfüllen. Beide Punkte wurden von den Befragten mit jeweils 99 Prozent als die wichtigsten Aufgaben der Bauern in Bayern genannt. Auch die Leistungen der Landwirte für den Erhalt der Kulturlandschaft haben die Befragten honoriert. 73 Prozent sagen, dass die Bauern auch diese Aufgabe erfüllen.

Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) äußerte sich sehr zufrieden. „Der Beruf Landwirt genießt in Bayern eine hohe Wertschätzung“, sagte sie. „Das habe ich immer bekräftigt. Aber nun haben wir auch die Bestätigung aus der Bevölkerung.“ Zugleich gebe die Umfrage ihrem Credo recht, „dass die sichere Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln aus der Region ein zentraler Punkt unserer Politik sein muss“. Die Umfrage war von Landwirtschaftsministerium in Auftrag gegeben worden. Auf ihrer Basis sollen Aufklärungs- und Imagekonzepte für die Landwirtschaft in Bayern entwickelt werden.

Die Ergebnisse zeigen allerdings auch, dass es beim Image der Bauern noch große Herausforderungen gibt. Die Einhaltung von Tierwohlstandards etwa sehen 96 Prozent der Befragten als zentrale Aufgabe der Landwirte an. Aber nur 53 Prozent denken, dass die Bauern sie auch erfüllen. Eine ähnliche Diskrepanz gibt es beim Erhalt der Artenvielfalt. Sie ist für 90 Prozent zentral für die Landwirtschaft. Aber nur 51 Prozent sagen, dass die Bauern dafür genug tun. Und 86 Prozent halten es für sehr wichtig, dass sich die Landwirte für den Umwelt- und Klimaschutz einsetzen. Nur 53 Prozent vertrauen jedoch darauf, dass sie den Anforderungen gerecht werden.

Einheimische Lebensmittel stehen für die Bayern sehr hoch im Kurs. 90 Prozent gaben an Lebensmitteln aus dem Freistaat mehr oder eher mehr zu vertrauen als welchen aus anderen Regionen oder dem Ausland. 80 Prozent äußerten, ihre Kaufentscheidung wäre einfacher, wenn es im Supermarkt ein sogenanntes Bayern-Regal mit Produkten aus der Region oder aus Bayern gäbe.

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