Ausflugstipps:13 Orte in Bayern, die Sie gesehen haben sollten

Schloss Neuschwanstein kennt jeder. Aber waren Sie schon mal am Donaudurchbruch in Kelheim? Oder an der Mainschleife?

Von SZ-Autoren

Würzburger Residenz

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(Foto: dpa)

Die Würzburger Residenz zählt zu den bedeutendsten Schlossanlagen des Barock in Europa. Gleichzeitig prägen auch Elemente der französischen Schlossarchitektur und des oberitalienischen Palastbaus die Architektur des Gebäudes. So vereinigen sich in der Würzburger Residenz die großen Architekturströmungen des 18. Jahrhunderts. Von 1720 bis 1744 konnte der Rohbau nämlich relativ schnell, beinahe innerhalb einer Generation, fertiggestellt werden. In Auftrag gegeben hatte es Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn. 40 Räume können Besucher noch heute besichtigen. Dazu gehören zum Beispiel der Kaisersaal oder die Kaiserzimmer. Zwar ist die Residenz im Zweiten Weltkrieg fast vollständig ausgebrannt. Ein großer Teil der Einrichtung war jedoch ausgelagert und wurde deshalb nicht zerstört, andere Zimmer sind in den Nachkriegsjahren wiederhergestellt worden. Seit 1981 gehört die Würzburger Residenz samt Residenzplatz und Hofgarten zum Weltkulturgut. Die Besucherzahl in der Würzburger Residenz ist von der lokalen Sieben-Tage-Inzidenz abhängig. Die Besucher müssen mit Wartezeiten rechnen. Die Toscana-Ausstellung und die Hofkirche sind aktuell nicht zugänglich.

Markgräfliches Opernhaus in Bayreuth

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(Foto: David Ebener/dpa)

Was haben die Pyramiden von Giseh, die Große Mauer in China, das Taj Mahal in Indien und das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth gemeinsam? Genau, all diese Bauwerke befinden sich auf der Liste des Unesco-Weltkulturerbes. Das von der preußischen Prinzessin und Markgräfin Wilhelmine erbaute Opernhaus gilt als eines der schönsten Barocktheater in Europa und stand bei seiner Fertigstellung im Jahr 1748 in Größe und Pracht den Opern in Wien, Dresden, Paris und Venedig in nichts nacht. Es ist aber nicht das einzige Gebäude, das Wilhelmine hat errichten lassen: Auch das Neue Schloss, der Hofgarten und die Eremitage sind Zeugnis ihrer Bautätigkeit und pägen Bayreuth bis heute. Die Besucherzahl im Markgräflichen Opernhaus ist von der lokalen Sieben-Tage-Inzidenz abhängig. Eine Online-Reservierung über das Reservierungsportal ist möglich, aber nicht erforderlich. Die Besucher müssen mit Wartezeiten rechnen.

Kaiserburg in Nürnberg

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(Foto: dpa)

Nürnberg zählte im Spätmittelalter zu den Zentren des Reichs, viele Reichsversammlungen und Hoftage fanden dort statt. Das Wahrzeichen der Stadt, die Kaiserburg, spiegelt das bis heute wider. Besucher können den Palast mit den Kaisergemächern, den Rittersaal und die Doppelkapelle besichtigen. In der Kemenate, die nach der fast vollständigen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut wurde, befindet sich das Kaiserburg-Museum. Ausgrabungsfunde, Bauteile, Modelle und Rekonstruktionszeichnungen erzählen hier lebendig die Geschichte. Die Burg liegt in der Nürnberger Innenstadt, es sind keine Besucherparkplätze vorhanden. Allerdings ist sie mit der Tramlinie 4, mit dem Bus 36 und mit der U-Bahn zu erreichen. Übrigens: Die Kaiserburg ist nicht die einzige mittelalterliche Festung in der Umgebung. Wer nach dem Besuch noch nicht genug hat, kann zum Beispiel einen Abstecher zur Burg Waischenfeld, Rabenstein oder Egloffstein machen. Die Besucher müssen mit Wartezeiten und Einschränkungen rechnen. Gruppenbesuche und Führungen sind derzeit nicht möglich. Der Tiefe Brunnen und der Sinwellturm bleiben bis auf Weiteres geschlossen.

Mainschleife

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(Foto: Daniel Karmann/dpa)

Die Volkacher Mainschleife gilt als größte Flussmäanderlandschaft in Bayern. Einzigartig machen die Gegend darüber hinaus noch die Weinberge, die mal an Steilhängen, mal im flacheren Gelände die Trauben für die nächste Lese tragen. Die Mainschleife liegt zwischen Kitzingen und Schweinfurt mitten im Fränkischen Weinland. Kunsthistorisch besonders wertvoll ist die idyllisch gelegene Wallfahrtskirche "Maria im Weingarten" mit ihrer Riemenschneider-Madonna, um die sich in den 1960er-Jahren eine spektakuläre Kunstraub-Episode rankte. Die Gegend rund um Volkach lässt sich zu Wasser entweder per Schiff oder mit dem Kanu erkunden, am Ufer gibt es zahlreiche Ein- und Ausstiegsstellen für Bootsfahrer. Auch können Urlauber gut wandern. Ein Höhepunkt ist sicherlich auch eine nostalgische Fahrt mit der roten Mainschleifenbahn, die Passagiere wieder von Seligenstadt bei Würzburg bis Volkach zehn Kilometer durch diese ganz besondere Wein-und Kultur-Landschaft bringt.

Walhalla

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(Foto: Johannes Simon)

Allein schon das Äußere macht deutlich, woher der Einfluss kommt. Und dann noch der Name: Walhalla. Wie das Kriegerparadies in der nordischen Mythologie. Doch in Skandinavien steht die Walhalla freilich nicht, sondern sie thront nur wenige Kilometer östlich von Regensburg über der Donau. Der klassizistische Bau, der ganz an den Parthenon auf der Akropolis erinnert, wurde von Leo von Klenze errichtet und stellte im Inneren anfang Büsten von 96 "teutschen" Herrschern, Feldherren, Wissenschaftlern und Künstlern aus, die im 19. Jahrhundert als vorbildlich erachtet wurden. Für König Ludwig I. gehörte alles, wo "Teutsch" gesprochen wurde, auch zu "Teutschland". Deshalb finden sich in dem mit Marmor verkleideten Tempel zum Beispiel auch niederländische Maler, Schweizer Historiker oder schwedische und russische Herrscher wider. Im Lauf der Jahre kamen immer wieder neue Büsten und Gedenktafeln ehrenswerter Personen hinzu. Wer von Regensburg aus anreist, kann statt dem Auto auch das Schiff nehmen, das bis 3. Oktober 2021 dreimal täglich gen Donaustauf aufbricht. Das Schiff hält direkt unterhalb der Walhalla, eine Aufstiegshilfe für die Treppe zum Tempel hinauf gibt es allerdings nicht.

Steinerne Brücke in Regensburg

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(Foto: dpa)

Die Steinerne Brücke in Regensburg ist die älteste ihrer Art in Deutschland. Sie wurde von 1135 bis 1146 gebaut, weil die Holzbrücke etwa 100 Meter stromabwärts dem Handelsverkehr nicht mehr gewachsen war und immer wieder von Naturgewalten zerstört wurde. Von hier startete Kaiser Barbarossa I. zwei Kreuzzüge, Kaiser Friedrich verlieh der Brücke später umfangreiche Freiheiten. Das Bruckmandl ("Brückenmännchen"), das am Brückenscheitel steht, symbolisiert vermutlich die Freiheitsrechte der Freien Reichsstadt Regensburg gegenüber dem Bischof und dem Herzog von Bayern. Im Lauf der Jahre wurden Teile der Steinernen Brücke immer wieder beschädigt beziehungsweise bewusst gesprengt: im Dreißigjährigen Krieg etwa, um die Schweden abzuwehren; oder Ende des Zweiten Weltkriegs, als deutsche Truppen vier Bögen in die Luft jagten.

Donaudurchbruch bei Kelheim

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(Foto: Armin Weigel/dpa)

Ein sehr schöner Tagesausflug bei Regensburg führt von Kelheim zum Kloster Weltenburg - entweder eine Strecke zu Fuß oder hin und zurück mit dem Schiff. Auf dem Wasserweg passiert man den sogenannten Donaudurchbruch, wo links und rechts der Donau die weißen Kalkfelsen in den Himmel ragen. Der Weltenburger Enge wurde als bisher einzigem Naturschutzgebiet in Bayern das Europadiplom verliehen, seit 1978 steht es unter der Schirmherrschaft des Europarates. Das Wahrzeichen Kelheims ist, na klar, die Befreiungshalle König Ludwigs I. Von hier aus kann durch einen alten Eichen- und Buchenwald Richtung Kloster Weltenburg gewandert werden, ein Boot setzt die Besucher dort auf die andere Seite der Donau über. Die Benediktinerabtei verfügt über die älteste Klosterbrauerei der Welt und ist ein beliebter Ausflugsort.

Burg in Burghausen

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(Foto: dpa/dpaweb)

Die Burg in Burghausen zählt zu den längsten der Welt, sie besteht aus mehreren Vorhöfen und einer Hauptburg. Eine beeindruckende Größe, doch es handelt sich auch um eine bedeutende Burg: Die Festung diente den Wittelsbachern als sichere Zweitresidenz. Herzog Georg der Reiche von Bayern-Landshut und seine Frau Hedwig zählen zu den bekanntesten Bewohnern. Die "Landshuter Hochzeit" erinnert bis heute an ihre Vermählung. Neben der adeligen Familie lebten zahlreiche Hofbeamte und Handwerker in den Höfen der Festung. Bei einem Rundgang durch die Burg wird das mittelalterliche Leben wieder lebendig. Weitere Informationen erhält der Besucher im Stadtmuseum Burghausen und im Staatliche Burgmuseum, die sich beide auf der Burg befindet. Nach einer Burgbesichtigung lohnt sich ein Abstecher in die denkmalgeschützte Altstadt - oder man spaziert einige Meter an der Salzach entlang. Das Staatliche Burgmuseum in der Burg Burghausen ist derzeit geöffnet. Besucher müssen mit Wartezeiten und Einschränkungen rechnen. Die Aussichtsplattform ist momentan nicht zugänglich. Nahe der Burg gibt es am Curaplatz kostenlose Parkplätze. Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, kann vom Bahnhof Burghausen den Stadtbus zur Burg nehmen.

Chiemsee

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(Foto: DPA/DPAWEB)

Der Chiemsee ist der größte See in Bayern und bietet einen fantastischen Blick auf das Alpenpanorama. Baden, Surfen oder Angeln sind rund um das "bayerische Meer", wie der See auch genannt wird, beliebte Freizeitaktivitäten. Der längste zusammenhängende Sandstrand Süddeutschlands befindet sich bei Übersee, wo sich über fünf Kilometer ein Naturstrand entlangzieht. Viele Besucher lassen sich von den Schiffen der Chiemseeschifffahrt auf eine der Inseln bringen. Auf der Herreninsel lockt das Schloss Herrenchiemsee, das mit seinen prächtigen Gärten nach dem Vorbild Versailles errichtet wurde. Im nahe gelegenen Alten Schloss tagte 1948 außerdem der Verfassungskonvent, der den Entwurf für das Grundgesetz ausarbeiten sollte. Auf der Fraueninsel versorgen sich Feinschmecker mit Likör und Marzipan. Beides wird im Kloster Frauenwörth von Hand hergestellt. Unter Radlern ist der Chiemsee-Radweg ein Muss, denn die Rundtour bietet eine schöne Aussicht. Wer nicht die komplette Runde fahren möchte, kann in die Busse der Chiemsee-Ringlinie umsteigen, die mit Fahrradanhängern den See umrunden. Viele Besucher nutzen die Stops der Ringbahn allerdings auch, um die zahlreichen Biergärten rund um den Chiemsee zu testen.

Wieskirche

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(Foto: dpa/dpaweb)

Die Wieskirche im Ortsteil Wies der Gemeinde Steingaden zählt zum Unesco-Weltkulturerbe. Gut eine Million Besucher kommen jedes Jahr in den bayerischen Pfaffenwinkel, um die prächtige Rokoko-Kirche zu besichtigen. Im 18. Jahrhundert sah eine Bäuerin Tränen in den Augen einer Statue des gegeißelten Jesus und löste mit dem sogenannten Tränenwunder eine Wallfahrerbewegung aus. Um den Gläubigen ein angemessenes Gotteshaus zu präsentieren, begann Baumeister Dominikus Zimmermann 1745, die Kirche zu errichten. Zum Weltkulturerbe wurde die Wieskirche unter anderem wegen der überbordenden Stuckverzierungen und der raffinierten Raumgestaltung ihres Baumeisters sowie wegen der farbenprächtigen Deckengemälde seines Bruders Baptist Zimmermann.

Schloss Neuschwanstein

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(Foto: dpa)

Wenn es eine bayerische Sehenswürdigkeit gibt, die man auf der ganzen Welt kennt, dann ist es das Schloss Neuschwanstein. Disney sei Dank. Das Märchenschloss des Märchenkönigs war Vorbild für Gebäude auf verschiedenen Kontinenten, war Filmkulisse, Puzzle-, Poster-, Pullover- und Briefmarkenmotiv, und sogar Andy Warhol ließ sich davon inspirieren. Wer sich auf den Weg ins Allgäu zum Schloss macht, wird seine Zeit dort also mit vielen Touristen teilen. Etwa 1,4 Millionen Menschen besichtigen das Schloss jedes Jahr - so viele, dass die Möbel und Stoffe darunter leiden. König Ludwig II. hätte sich diesen Ansturm wohl nie erträumt. Er galt als menschenscheu und hatte sich Neuschwanstein als Rückzugsort gebaut. Dort flüchtete er sich in die poetisch idealisierte Welt des Mittelalters, mit Schwänenmotiven, mit einem Thronsaal und mit Bilderzyklen, die von den Opern Richard Wagners inspiriert waren. Spannend ist der Kontrast zwischen der Märchenkulisse und der modernen Ausstattung: Im 1896 erbauten Schloss gab es eine Zentralheizung, fließend Wasser in allen Stockwerken, automatische Toilettenspülungen, einen Aufzug, Telefonanschlüsse und eine eigene elektrische Rufanlage. Die Beliebtheit Neuschwansteins dürfte aber vor allem von der Lage kommen, es wirkt wie eine Spielzeugburg, die Riesenhände in der Berglandschaft abgesetzt haben. Besonders gut bestaunen lässt sich das von der Marienbrücke aus - allerdings nur, wenn man schwindelfrei ist. Das Schloss liegt oberhalb von Hohenschwangau bei Füssen und ist mit dem Auto über die A 7 und B 17 kommend zu erreichen. Züge fahren bis Füssen, von dort aus mit dem Bus weiter Richtung Schloss. Die letzten Meter geht es zu Fuß, mit dem Pendelbus - oder gleich mit der Pferdekutsche. Eine Besichtigung ist im Schloss Neuschwanstein aktuell nur mit einer Führung möglich. Die Besucher müssen mit Wartezeiten rechnen. Eintrittskarten müssen vorher online gekauft werden.

Königssee

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(Foto: Sarah Kanning)

In Bayern ein bisschen Fjord-Feeling zu bekommen, ist möglich: am Königssee. Regelrecht eingekeilt von steilen Bergwänden liegt er im einzigen Alpen-Nationalpark Deutschlands. Wer auf Höhe der Halbinsel St. Bartholomä mit der barocken Wallfahrtskirche und ihren roten Zwiebeltürmen laut ausruft, hört ein Echo. Am südlichen Ende des acht Kilometer langen Königssees können Tagesausflügler am Obersee (dieser ist hier im Bild zu sehen) so weit gehen, bis das Tal endet, auch Almen zur Einkehr gibt es hier. Eine besondere Faszination auf Besucher des Berchtesgadener Landes übt auch der 2713 Meter hohe Watzmann aus, dessen Ostwand berühmt-berüchtigt ist. Schon viele Wanderer haben sich am Watzmann in Bergnot gebracht, der Berg gilt als launisch, und ein plötzlicher Wettereinbruch kann bei einer Watzmann-Überschreitung schnell gefährlich werden. Einkehrmöglichkeiten gibt es nach dem Ausflug in Königssee genügend; zu empfehlen ist unter anderem das Echostüberl mit seinen Fisch- und Wildgerichten, das etwas abseits am Fuß der Bobbahn gelegen ist.

Zugspitze

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(Foto: Johannes Simon)

Klar, Deutschlands höchster Berg darf in einer Liste der bayerischen Sehenswürdigkeiten nicht fehlen. Bei schönem Wetter haben Besucher einen Blick bis Italien im Süden und weit über München im Norden hinaus - und können auf dem Gletscher auch im Sommer rodeln. Von der Bergstation müssen zum Gipfelkreuz noch ein paar Meter über Felsen zurückgelegt werden, was Touristen ebenso wenig unterschätzen sollten wie die Tatsache, dass es auch im Sommer in 2962 Metern Höhe ganz schön kalt und windig sein kann. Von deutscher Seite aus starten Besucher (zumindest die, die nicht die mehr als 2000 Höhenmeter über Höllental, Reintal oder Ehrwald in Österreich aufsteigen möchten) mit der Zahnradbahn von Garmisch-Partenkirchen aus in Richtung Gipfel. Auf dem Rückweg empfiehlt sich bei Sonne ein Badestopp am Eibsee: Der liegt am Fuß der Zugspitze und zählt zu den schönsten Bergseen in Deutschland.

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